Elektroautos sind vielen noch zu teuer, auch Steuererleichterungen und staatliche Kaufprämien konnten bisher keinen Stromer-Boom einläuten. Ohne Förderung wäre es in manchen Ländern aber noch viel schlechter um Elektromobilität bestellt. Das neueste Beispiel: In Hongkong ist der Umsatz von US-Hersteller Tesla eingebrochen, nachdem eine staatliche Fördermaßnahme für Elektroautos eingestellt wurde.
Im März konnte der Anbieter aus Kalifornien nach zuvor wenigen hundert erstmals 3000 Einheiten seiner Premium-Elektroautos absetzen – im Folgemonat kein einziges. Der Grund: Käufer eines Elektroautos in Hongkong profitierten bis Ende März von einer Steuerbefreiung. Als diese ausgelaufen war, ging das Interesse an den E-Autos von Tesla um 100 Prozent zurück.
„Hongkong bleibt ein bedeutender Markt für Tesla und wir werden dort weiter jedes Quartal Autos verkaufen. Nachdem die Regierung Hongkongs die Steuerbefreiung für Elektroautos zurückgeführt und die Kosten für unsere Autos um fast 100 Prozent erhöht hat, war es zu erwarten, dass die Nachfrage unmittelbar nach der Anpassung beeinträchtigt wird, insbesondere aufgrund der hohen Zahl der Käufer im Vorfeld der Änderung“, teilte ein Tesla-Sprecher dem US-Online-Wirtschaftsportal Quartz mit.
Die Neuwagen-Steuer in Hongkong – eine Sonderverwaltungszone der Volksrepublik China – kann teilweise so hoch sein wie der Neupreis eines Autos. Teslas ohnehin hochpreisige Elektroauto-Limousine Model S sowie das noch teurere SUV Model X sind daher auch für Vielverdiener eine Großinvestition. Mit dem Start des deutlich günstigeren Kompakt-Stromers Model 3 im nächsten Jahr könnte Tesla in Hongkong wieder Fuß fassen.
Auch in Dänemark fand zuletzt ein dramatischer Rückgang von E-Auto-Verkäufen wegen auslaufender staatlicher Förderungen statt: Der Absatz von reinen Elektroautos und teilelektrischen Plug-in-Hybriden in dem skandinavischen Land brach im ersten Quartal des Jahres um 60,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr ein. Das benachbarte Schweden wies dank großzügiger Subventionen dagegen eine 80-Prozent-Steigerung auf.
Andreas meint
Warum gibt man anstatt eine Kaufprämie nicht einen „Gutschein“ oder eine „Verbrauchsprämie“ für den Stromanbieter?!
Zum Beispiel:
4.000 € Kaufprämie bringt m.E. nicht viel.
Wenn man 4.000 € Stromgutschrift für den „Ladestrom“ des E-Autos bekommen würde (5.000€ für Ökostrom!) könnten Verbraucher z.B. bei einem Verbrauch von 150 Wth 33.333 km „kostenlos“ fahren!!!
Das verstehen die Verbraucher!
Florian meint
Also ich halte die Verbraucher, die sich einen Neuwagen kaufen, ja nicht für zu dumm, um zu wissen, dass 4000€ 4000€ sind. Aber okay ^^
Starkstrompilot meint
Eine Förderung einzuführen, bringt ja oft schon nichts. Vor allem, wenn es kaum sinnvolle Produkte gibt.
Sie aber wieder abzuschaffen, lässt dann wenigstens die Verkäufe bei den wenigen sinnvollen Produkten mit einbrechen.
Klasse Schachzug.
Wurde Tesla als ausländische Marke ohne Partner überhaupt gefördert oder gilt diese Regel nur in China selbst? Die Neuwagen-(Luxus)-steuer verteuert das Fahrzeug auf fast das Doppelte, ist doch klar, dass das den Markt erstmal ruiniert.
Alberne Aktion.
Manuel001 meint
Da ist ja in den meisten Tageszeitungen ein sachlicherer Beitrag zu diesem Thema.
Dort steht z.B. dass in den Monaten davor nur ein paar hundert Tesla zugelassen wurden. Die Kunden haben halt den Kauf für die nächsten Monate vorgezogen. Das ist immer so, wenn eine Förderung ausläuft.
onesecond meint
Absolut. Der Effekt ist wirklich nicht schwer nachzuvollziehen.
H2O3 meint
Die Benzin-Lobby leistet ganze Arbeit!
Auch wenn in Europa die Prämien nicht viel bringen, so sind sie doch ein wichtiger psychologischer Effekt und zeigen den Willen hin zur Elektromobilität!
Die höhe spielt da m.E. nur eine untergeordnete Rolle.