Mit Continental und Volkswagen sind zwei der führenden Akteure der globalen Autoindustrie in Niedersachsen beheimatet. Gerade dieser Industriezweig hat mit Mobilitätsdienstleistungen, autonomem Fahren, Elektromobilität, der Vernetzung von Fahrzeugen und Infrastruktur sowie sich wandelnde Anforderungen an Arbeitsplätze und Arbeitsweisen viele Zukunftsthemen gleichzeitig zu meistern.
Über die Perspektiven der Branche, der beiden Unternehmen und die Auswirkungen auf den Industriestandort Niedersachsen diskutierten die beiden Vorstandsvorsitzenden Elmar Degenhart und Matthias Müller bei der Veranstaltung Niedersächsische Wirtschaftsgespräche der Unternehmerverbände Niedersachsen (UVN).
„Autos werden in Zukunft rein elektrisch, voll vernetzt und automatisiert fahren“, sagte Degenhart, Vorstandsvorsitzender von Continental. Aber das sei „nicht der einzige Wandel, der gerade abläuft“. Auch der Verbrennungsmotor habe „seinen Zenit tatsächlich erst noch vor sich“ und könne „durch Teilelektrifizierung, zum Beispiel mit einem 48-Volt-System, noch viel effizienter“ gemacht werden. Erst nach 2025 sieht Degenhart „einen langsamen Rückgang von Direkteinspritzern und Selbstzündern“.
VW will „neu denken und neu handeln“
Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, will das Unternehmen „vom Automobilhersteller zu einem weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität“ transformieren. Um in dieser Welt erfolgreich zu sein, müsse VW „neu denken und neu handeln. Dinge einfach ausprobieren, auf die Gefahr hin, auch mal zu scheitern“: Das beschreibe für ihn „den Kern von Unternehmertum.“
Der Continental-Chef beklagte auf der Veranstaltung allerdings auch Defizite in der Forschung, wie die WirtschaftsWoche berichtet. Dass ein Industrieland wie Deutschland im „Global Innovation Index“ nur auf dem zehnten Platz liege, sei für ihn besorgniserregend. „Wir müssten viel weiter vorne sein, besser auf Rang drei“, sagte er. Continental habe schon seit Jahren Probleme damit, in Deutschland genügend Entwicklungsingenieure zu finden. Mit der anstehenden Digitalisierung der Autos werde der Bedarf noch größer. Der Zulieferer reagiere bereits auf diese Entwicklung und verlagere Kapazitäten in Länder wie Mexiko oder Indien, wo es ausreichend Ingenieure gebe.
Volkswagen-Chef Müller gab zu, dass VW beim Thema Batteriezelle an seine Grenzen stoße: „Wenn die Kosten so sind, wie sie sind, dann werden diese Fabriken nicht in Deutschland stehen“, sagte er.
Fritz! meint
„Volkswagen-Chef Müller gab zu, dass VW beim Thema Batteriezelle an seine Grenzen stoße: „Wenn die Kosten so sind, wie sie sind, dann werden diese Fabriken nicht in Deutschland stehen“, sagte er.“
Alleine für diesen Satz müßte Elon Musk jetzt aus Prinzip die Gigafactory 3 (für Europa) in Deutschland bauen und denen mal eben zeigen, daß dort sehr preiswerte und vor allen Dingen auch viele Akkuzellen rauskommen können. Ich bin mir sehr sicher, daß eine Zellfertigung in Deutschland aufgrund der hohen Automatisierung nur unwesentlich teurer ist als in Ungarn oder so. Dafür bessere Infrastruktur und höher qualifizierte Fachkräfte. Aber warten wir es ab, angeblich sind noch Deutschland & Frankreich im Rennen um die europäische Gigafactory von Tesla.
Duesentrieb meint
Auch wenn durch emensen Entwicklungsaufwand der Zenit der Gesundheitsschädlichen Benzin und Diesel Verbrenner auf 2025 verschoben werden kann bleibt ja die Antwort, dass bei der brutalen Konkurenz nicht auch die Elektromobilität als Technologieführerschaft errungen werden kann und damit Arbeitsplätze schon jetzt vernichtet werden.
Dr.M. meint
Um zu scheitern müsste Volkswagen bei den neuen Formen der Mobilität erstmal was ausprobieren – darauf warten wir jetzt schon Jahre.
Naja, wobei sie da ja Übung haben, im Prinzip zumindest: Beim Diesel wurde ja schon ausprobiert haben, wie blöd die US-Behörden so sind – und damit sind sie krachend gescheitert. Und Übung macht ja bekanntlich den Meister ;-)
Gunnar meint
Für mich klingen die Aussagen von Herrn Müller wie ein Hilferuf. Ich würde das so übersetzen: „Wir sind bei den neuen Technologien nicht wettbewerbsfähig und brauchen Subventionen!“
Fairerweise muss man dazu sagen, dass auch die Amerikaner und die Chinesen ihre Elektroautobauer massiv subventionieren. Führen wir etwa gerade heimlich den Sozialismus wieder ein?
W.Schäfers meint
1) VW will „neu denken und neu handeln“ . — Ach was ;-) Hatten im Anschluss an die KDF Fahrzeug Ära doch genug Zeit dazu dies unter Beweis zu stellen. —
2) „Dinge einfach ausprobieren, auf die Gefahr hin, auch mal zu scheitern“: Das beschreibe für ihn (m.Müller) „den Kern von Unternehmertum.“–
Ach was;-) Wenn das für Mattes der Kern von Unternehmertum ist, warum kündigt er das denn erst jetzt als Handlungsweise an? —
3) „Wenn die Kosten ( Batteriezelle) so sind, wie sie sind, dann werden diese Fabriken nicht in Deutschland stehen“. – Ach was;-) welch neue Erkenntnis von unserm Mattes.– Auch das Thema Batteriezelle wurde verschlafen.
Ach Mattes, wenn du weiterhin mich mit solchen coolen Sätzen, Weisheiten, Absichtserklärungen mein Ohr erreichst, dann mache ich´s wie von euch gewohnt: ich gehe erst noch mal ne Runde schlafen. –
Aufwecken bitte mit der Meldung:
Wir haben ihn. Den elektrischen (er) Volkswagen.
Dank Volkswagen-Preis: ca 12.500 €
Mit vom Volk bestätigter Qualität
Dank Volksnaher- Mindestreichweite: 300 km
Mit Volksnaher Garantie und Kulanzhandhabung
Dank Volksnaher Gehälter in den greisen Köpfen der Schaltzentralen
Mit Arbeitsplatz Sicherung Dank „Volkseigener Fertigung“ im Land der Deutschen
Mit Volkswagen Verkäufern, die ohne Arroganz, mit neuer, frischer Denke und SachVERSTAND uns dieses Produkt näher bringen.
Bis dahin: Gute Nacht erst mal.
Werde im Traum mal über Conti Degenhart´s Wortlaute nachd… crr zzz..
Sebastian meint
Ich glauben eher das Sie der sind, der tief und fest schläft!
Akku Preise liegen aktuell bei knapp 270 Euro je kWh. Jetzt rechnen Sie mal kurz nach und überlegen in Zukunft ein wenig, bevor Sie auf Enter drücken. Vielen Dank!
Tesla-Fan meint
270€ – ganz sicher 2017 nicht!
Chevy Bolt hat vor ca. 2 Jahren bereits verkündet, dass sie auf Zellebene für 145$/kWh bei LG einkaufen. Mir ist nicht bekannt, das der Euro dermaßen abgeschmiert wäre.
Gerüchte besagen, das Tesla mit der Gigafactory jetzt bereits drunter liegen soll (130€)
Tesla-Fan meint
130$ natürlich!