Im Kampf gegen Feinstaub will Stuttgart ab 2020 als erste Stadt über eine rein elektrische Taxiflotte verfügen, so Murat Arslan, Vorsitzender der Taxi-Auto-Zentrale Stuttgart. Auch die Stadtverwaltung wünsche sich „möglichst rasch eine möglichst umfassende Umstellung“, zitiert die Stuttgarter Zeitung Michael Münter, den Leiter der zuständigen Stabsstelle. Er habe bereits mit der Taxizentrale das Vorgehen erörtert.
Bisher sind nur eine kleine Handvoll der etwa 700 Stuttgarter Taxis reine Elektroautos. Hinzu kämen etwa 20 Plug-in-Hybride, so Arslan, der für die komplette Umstellung auf die Elektroflotte auf finanzielle Hilfe hofft. Denn mindestens 30 Millionen Euro soll der Umstieg auf 700 Elektro-Taxis kosten, knapp 43.000 Euro pro Fahrzeug. Ein Großteil davon soll mit einem „richtigen Förderprogramm“ gestemmt werden, wünscht sich Arslan.
Peter W meint
Beim E-Taxi gibt es ein großes Problem, es sollte nach dem Willen der Politik ein deutsches Modell sein. Stellt Euch mal vor, Stuttgart würde 500 Teslas für die Taxiunternehmen zum Preis einer e-Klasse beschaffen! Und dann auch noch Tesla-Lader an den Taxiständen aufstellen. Da wären dann ratz fatz alle ‚finanziellen Herferlein‘ von Daimler gestrichen. Niemand könnte das politisch durchsetzen.
Es wird also in den nächsten 5 Jahren keine nennenwerte Anzahl Elektrotaxis in Stuttgart geben. Möglich wären Mercedes-Hybride, und ich gehe jede Wette ein, dass das die Taxiflotte von Stuttgart werden wird.
CZ meint
Es gibt kein Tesla-Model zum Preis einer E-Klasse. Die Taxiunternehmen können z.Z. nur 700000€ an Tesla zahlen, um zu einen unbekannten Zeitpunkt ein unbekanntes Auto zu einem unbekannten Preis kaufen zu können.
Peter W meint
Ich meinte damit, dass die Stadt, das Land so viel zuschießt, dass der Taxiunternehmer nur noch den Preis einer e-Klasse zahlen muss.
TwizyundZoefahrer meint
Ja der BYD ED6, wie er schon in fast allen EU Ländern eingesetzt wird, übrigens 500 km Reichweite reell in der Stadt und Schnellladung (schon seit 2010) wurde schnell per neuer Verordnung aus der Zulassung genommen. Das Versagen ist so groß, groesser geht es nicht. Bei E Bussen genau das Gleiche.
Starkstrompilot meint
FÖRDERPROGRAMM!!
Für was? Dass sie jahrelang verpennt haben, das effizienteste Fahrzeug für ihr Taxiunternehmen zu nutzen?
Wieso soll der Steuerzahler das bezahlen?
Bis 2020 sind noch 3 Jahre. Wie viele von den 700 Taxen sind denn sowieso Leasingfahrzeuge, die bis dahin ausgetauscht werden müssen?
Allen anderen sollte maximal ein günstiger Kredit eingeräumt werden.
Schade, mit den deutschen Schnarchkisten geht das im Moment leider nicht. Aber bis 2020 versprechen ja alle, mit 500km Reichweiten auf dem Markt zu sein.
Die Taxileute sollen froh sein, wenn sie ihre Stinkmöhren endlich los sind.
Sebastian meint
Die meinen sicher nicht die Taxen die am Bahnhof stehen, sondern die vom Depot aus direkt zum Kunden fahren. Ich hab so ein Taxi Unternehmen als Nachbar. Dort stehen die Wagen direkt am Hof. Die könnten perfekt E-Fahrzeuge einsetzen. Aber sicher nicht die Schnarchlader aus dt. Konzernen. Die flippen ja schon völlig aus dem Häuschen, wenn der Wagen 11 kw AC hat. Unter E-Fahrer ist das so ähnlich wie an der Steckdose laden.
Alex meint
So eine B-Klasse, ein Tesla, ein i3, schön und gut für die Beförderung von einer Person, sprich ein Geschäftsmann vom Flughafen zum Meeting oder ein Rentner aus dem Villenviertel zum privaten Internisten.
Wie sieht es denn aber aus, wenn es um Gruppentransporte vom Cannstatter Wasen in die WG oder aber Transporten von ganzen Familien von einer abendlichen Feier zurück nach Hause geht?
Gibt es schon Angebote für VANs oder zumindest 7-Sitzer?
Steff meint
„… für die Beförderung von einer Person…“ ???
e-mobil ≠ e-bike
Wie üblich können bis 5 Leute in einem BEV sitzen, nur beim smart, i3 und den „Drillingen“ sind es weniger.
Tesla Model S ist als 5+2 Kindersitze erhältlich, das Model X gibt’s als 7-Sitzer.
i3 meint
Wieso wird jeder Vorschlag direkt durch irgendwelche Ausnahmen kaputt geredet. Von den 700 bisherigen Taxen sind sicher jetzt auch schon nicht alle Gruppentransporter.
Die Post macht es vor. Die fangen JETZT an mit dem Austausch ihrer Fahrzeugflotte. Es wird mit denen angefangen, die schon jetzt kein Problem darstellen. Getreu der 80-20 Pareto Prinzip Regel. Um die rechtlichen 20 Prozent kümmert man sich am Schluss, weil diese aufwendig werden. Aber dann hat man schon mal 80 Prozent umgesetzt.
Genauso kann man auch einen Großteil der 700 Taxen austauschen. An den bekannten Taxi-Wartestellen Ladestationen aufstellen und kostenlosen oder vergünstigten Strom anbieten. Das reicht sicherlich als Föderung schon aus. Die Problemfälle werden anschließend angegangen.
Ich selber fahre auch seit einigen Monaten i3 mit der kleinen Batterie (ca. 130 reale Kilometer Reichweite). Funktioniert super. Ich hätte es auch sein lassen können, weil ich vielleicht irgendwann mal in Urlaub fahren könnte und der Meinung sein könnte, ich müsste die 800km an einem Stück und ohne Tankstopp schaffen.
97% der Fahrten funktionieren ohne Problem. Für die restlichen 3% findet man auch immer eine andere Lösung, wenn man denn will.
lo meint
„43.000 pro Fahrzeug“- da ist wohl klar WELCHES Fahrzeug gemeint ist. *Stuttgart*Hust*
Link meint
Da bin ich mal gespannt, wie das mit der Reichweite klappen soll, vor allem im Winter, wo die elektrische B-Klasse nach 80 km mit leerer Batterie dasteht.
Die nächste Frage ist, wie und wo die Taxen nachgeladen werden sollen, was ja recht oft passieren muß. Solang ein Taxi steht, kostet es Geld. Die Ladezeit ist im Verhältnis zur Fahrzeit enorm lang.
Fazit: Mit der elektrischen B-Klasse ist das zum Scheitern verurteilt. Was ich hier und da als Taxi sehe, ist ein Tesla S. Dessen Reichweite ist das Minimum, was ein E-Taxi stemmen muß.
150kW meint
Für den Preis eines Tesla S, kannst du dir aber zwei Mercedes B hinstellen. Einer fährt, einer läd :)
Link meint
Wobei selbst drei B-Klassen nicht die Reichweite eines Tesla S haben ;-) Also müßte man sich fünf B-Klassen anschaffen, um einen Tesla S zu ersetzen. Und selbst das wird knapp.
Ich denke, daß sich der Ampera-e auch gut als Taxi gemacht hätte, wenn’s das Ding denn gäbe, zumindest in ausreichender Stückzahl.
Wer also derzeit so weit als möglich ökologisch Taxis anschaffen will, kommt um Tesla als Elektrotaxi oder Toyota/Lexus als Hybrid nicht umhin. Über den Rest kann man ein Ei darüber hauen und mit den Ankündigungen der anderen Hersteller einen Fisch einwickeln, denn Papier ist geduldig.
Fritz! meint
„Die nächste Frage ist, wie und wo die Taxen nachgeladen werden sollen, was ja recht oft passieren muß.“
Die Orte, an denen Taxen in größerer Stückzahl anzutreffen sind, sind ziemlich wenige. Dort 10 kleine Ladesäulen hinzustellen, sollte sowohl technisch als auch logistisch problemlos machbar sein. Gerade Taxen bieten sich dafür an, selten lange Strecken, viel Standzeit an immer den gleichen Punkten.