Wer sich für den Kauf eines Elektroautos entscheidet, muss sich auch Gedanken über das Laden machen. Während die Verbindung zwischen Stromer und Ladebox weitgehend normiert ist, muss vorab geprüft werden, ob Elektromobilität überhaupt zum Gebäude passt.
Auch wenn das öffentliche Ladenetz in Deutschland immer weiter ausgebaut wird, erfolgt der Großteil der Ladevorgänge zu Hause oder am Arbeitsplatz. Eine Ladestation im eigenen Zuhause ist zwar besonders komfortabel, wenn das Auto jederzeit betriebsbereit sein soll. Allerdings sind die meisten Gebäude älter als 40 Jahre. Die Anwendungen und daraus resultierenden Anforderungen der Technik sind in diesem Zeitraum ständig gestiegen.
Theoretisch lässt sich ein Elektroauto direkt an jeder normalen Steckdose mit 230 Volt aufladen. Dies führt allerdings zu Ladezeiten über viele Stunden. In Bestandsgebäuden mit einer 40 Jahre alten Elektroinstallation gibt es noch viele Hausinstallationen ohne Fehlerstrom-Schutzeinrichtung. Thomas Bürkle, Präsident des Fachverbands Elektro- und Informationstechnik Baden-Württemberg, betont dazu:
„Herkömmliche Schutzkontaktsteckdosen können wegen zu geringer Querschnitte ihrer Zuleitungen bei der zu erwartenden Dauerbelastung beim Laden eines Elektrofahrzeugs gefährlich überhitzen. Schlimmstenfalls können Brände entstehen. Aber auch die häufig schon in die Jahre gekommenen Zählerplätze in den Gebäuden gilt es zu modernisieren. Denn auch diese sind nicht für eine ausreichend hohe Dauerstrombelastung ausgelegt. Und die Ladeinfrastruktur muss darüber hinaus von Laien dauerhaft sicher bedienbar sein“. Das alles setze fachmännische Beratung, Installation und Wartung voraus, so der Fachmann.
ilja meint
Es gibt eine einfache Lösung. Einfach zwei Steckdose benutzen oder drei oder vier. Ja klar testen, ob es auf eine Phase Sitz. Stecker muss integrierte Phasentestlampe haben.
Sebastian meint
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Peter W meint
Für viele wieder ein Grund mehr, kein Elektroauto zu kaufen.
Es ist aber leider so, dass eine normale Steckdose zwar 3600 Watt verkraftet, sonst könnte man keine Waschmaschine anschließen, aber die WAMA zieht halt nur wenige Minuten lang 3 kW, und auf Dauer wird die Steckdose und das Kabel warm. Kunststoffe verspöden dann, werden brüchig und das ist nicht ungefährlich.
Wenn mit Verlängerungskabeln und 3-fach-Steckern in der Garage, oder gar im Freien das Auto geladen wird, ist der Brandschaden vorprogrammiert. Und solche Dinge werden geschehen, denn die Dummheit ist grenzenlos.
Matthias Eller meint
und deswegen sind die mitgelieferten ICCB in der Regel auf 10A begrenzt.
Will man mehr muss man sich eine ICCB mit 16A kaufen. Die 16A-Versionen hab ich bisher noch nicht mit Schuko gesehen, nur mit CEE, hab aber noch nicht so genau gesucht.
Peter W meint
Das ist auch gut so, 10A (2,3 kW) ist gerade noch so vertretbar. Mir wird aber schon schwindelig, wenn ich dran denke was die Leute alles treiben könnten. Mein Nachbarhaus ist vor 20 Jahren abgebrannt nachdem der Besitzer alles renoviert hatte. Vermutliche Brandursache die Elektrik. Da ich nie ein Auto eines Fachbetriebes gesehen habe, kann man sich da schon vorstellen was da gebastelt wurde. Ich kenne auch jemanden, der einfach ne stärkere Sicherung eingebaut hat. 32A für 1,5 mm2, weil die Flex und der Staubsauger nicht zusammen laufen wollten. In einer so abgesicherten Garage mann man dann 3 Elektroautos zan der Schuko-Steckdose laden. Man kann auch eine Drahtbrücke zwischen 2 16er Sicherungen klemmen, der Fantasie sind da kaum Grenzen gesetzt.
Leonardo meint
Eine Elektroinstallation sollte immer vom Fachmann sein und bei Anschaffung eines E-Autos den Elektriker mal kommen lassen um das Ganze zu checken ist auch wichtig.
Aber eine Wallbox ist nicht notwendig.
Ich lade schon seit Jahren mit 16A an Schuko aber nicht an den normalen Einbaudosen sondern an einer CEE16A Kombidose mit blauem Schukostecker, die wird nicht mal lauwarm. Gemeint ist eine solche:
https://www.kabelscheune.de/CEE-Steckgeraete-5-polig/CEE-Wandsteckdose-5-polig-16A-mit-Schukosteckdose-IP44.html?gclid=CL7X3oG9sNMCFe0Q0wod9nIMTg
Die heutigen Ladekabel lassen aber eh nur 10A durch und sind dadurch für jede Schukodose geeignet. 10A zieht auch ein Heizlüfter.
Die Kombidose hat auch den Vorteil daß ich bei Anschaffung eines E-Autos mit 3-phasigem Lader mit einer mobilen Ladebox auch dort anstecken kann.
Ps.: Ich habe das (Not-)Ladekabel nie dabei, es hängt immer betriebsbereit in der Garage.
Icke meint
Aus Erfahrung kann ich nur raten, das Netz prüfen lassen und nach Dauerlast ausrichten! Vorsicht, längst nicht alle Fachkräfte sind mit dem Begriff „Dauerlast “ vertraut.
Das ist nicht mal ebenso getan. Es müssen alle Teile über viele Stunden dieser Last sicher standhalten.
So manche verkohlte Verkabelung habe ich nach Dauer gesehen. Und wenn dann noch die ganze Hütte abfackelt ist das Geschrei groß. Als Kabelquerschnitte groß und passend mit Sicherung versehen, und nur vom Fachmann.
Immer sagen: “ Muss Dauerlast fähig sein !“
Skodafahrer meint
Wenn die Schukosteckdosen mit 1,5mm² angeschlossen sind, dann können sie mit mindestens 10A dauerbelastet werden.
Bei sehr alten Häusern gibt es noch schwächere Installationen, die nur mit 10A abgesicherte Steckdosen haben.
Diese Dosen sind dann wohl nicht dauerhaft mit 10A belastbar.
Wenn man ein Elektroauto mit 10A über ein Verlängerungskabel mit 1,5mm² läd, dann verheizt man 1,6W/m Zuleitung.
Das sind bei 40m schon 64W. Also bei 150W/km schon ca 4km Reichweite bei einer 10h Ladung.
Sebastian meint
Wir hatten anfänglich unsere zwei E-Autos mit einem 40 Meter langen Verlängerungkabel in der Garage geladen. Unser damaliges Haus hatte 70 Jahre am Buckel. Das Kabel wegen 230 Volt durchbrennen ist der selbe Unfug, wie man früher erzählte die Erde sei eine Scheibe! Das ein 2.000 Watt Heizlüfter nicht dauerhaft über Stunden an 230 Volt laufen kann, ohne die Kabel zu zerstören ist logisch, aber 20 kWh über 12 Stunden verteilt abzugeben ist nichts besonderes. Das eine Installation einer wallbox vom Elektriker erledigt werden sollte, spricht für sich ohne Einwände. Trotzdem vielen Dank für die Info…
morgensgernewiederaufgewacht meint
Die Kabel brennen nicht durch, so lange sie unbeschädigt sind und der Anschluss (Verschraubung, Crimp) professionell mit konstanter Qualität hergestellt ist. Leider ist beides sowohl bei der Kabeltrommel aus dem Keller („hatte ich noch im Regal“) als auch bei der selbt installierten Steckdose („oh – muss man wirklich x mm abisolieren?“) nicht sicher gestellt. Aufgebogene Steckdosenkontakte, Montage ohne Hohlwanddose in Holzwand – hat man alles schon gesehen. Es macht wirklich Sinn – auch bei scheinbar läppischen 10A. Fachmann dazu holen. Das laden geht die halbe Nacht…