In einem vom BINE Informationsdienst herausgegebenen Interview erklärte der Batterie-Experte Professor Dr. Martin Winter vom Batterieforschungszentrum MEET, welches die aktuell größten Herausforderungen bei Elektroauto-Batterien sind, wie es gelingen kann, in den kommenden Jahren deutlich mehr Stromer auf die Straßen zu bringen und ob vielleicht doch die Brennstoffzelle die bessere Alternative wäre.
Elektroautos seien im Vergleich zu Benziner und Diesel „noch in einer frühen Entwicklungsstufe – da ist noch viel Luft nach oben“. Schon allein die Fortschritte der letzten vier, fünf Jahre seien „enorm“, bei den Batterien „gerade auch bezüglich Zuverlässigkeit, Sicherheit, Lebensdauer“, so Winter, der „sehr optimistisch“ ist, dass in Zukunft bessere Elektroautos „auch die Zweifler überzeugen werden“.
Der Batterie-Experte sagte, dass es „wirklich gute Batteriezellen erst seit wenigen Jahren“ gebe, und zieht einen Vergleich zu USB-Sticks: „Wir verwenden heute optisch gleich aussehende USB-Datenspeicher-Sticks wie vor zehn Jahren. Nur haben die aktuellen jetzt mehrere Gigabyte und nicht mehr nur Megabyte“. Ähnliches sei „bei den Batterien passiert. Es gibt die gleichen Batteriedesigns wie vor 20 Jahren, nur haben die jetzt drei- bis viermal so viel Batterieenergie bei gleichem Volumen“.
Es werde, so der Batterie-Experte, „auf jeden Fall eine Übergangszeit geben, in der Verbrenner- und Elektrofahrzeuge nebeneinander fahren“. Bei laxem Umgang mit den eigentlich immer schärferen CO2-Grenzwerten werde „die Übergangszeit lange dauern, sicherlich zehn bis 20 Jahre und auch noch lange vom Verbrenner geprägt sein“. Dieses Szenario habe „in Deutschland viele Befürworter, gerade auch in der Automobil-nahen Industrie“.
Ob vielleicht aber „die Brennstoffzelle die ‚bessere Batterie‘“ sein könnte, könne „man auf jeden Fall nicht jetzt entscheiden; vielleicht steht diese Entscheidung auch niemals an“. Momentan spreche aber „nichts gegen eine synergetische Ko-Existenz beider Technologien; nebeneinander und miteinander sind sie stark“, so Winter.
Von der Politik wünscht sich der Batterie-Experte, „dass wir aus der eher passiven, abwartenden Haltung in eine aktive Förderung der Elektromobilität gehen. Statt ankündigen und reagieren, müssten wir die Entwicklung anführen und machen“.
Leonardo meint
Viele Zweifler wird man nie überzeugen können.
Selbst mit Akkus größer 100kwh wird es Leute geben denen 500km am Stück zu wenig sind. Selbst bei 200kwh will wieder irgend ein Fuzzi Hamburg-München und zurück am Stück machen. Danach soll der Akku natürlich in 10min wieder voll sein weil man noch nach Berlin und zurück muß. Ohne Pause natürlich.
Vielleicht wären Fahrtenschreiber mit Lenk- und Ruhezeitenkontrolle ähnlich der von LKW bei PKW die Wende.
Und die Knatterkisten-Tuningauspuff-Fraktion wird man nie überzeugen können.
Icke meint
Keine Bange, die sterben aus.
Peter W meint
Der Professor weiß wenigstens wovon er redet. Da sollten die Herren Wissmann und Dobrindt mal zuhören, und nicht nur den Automanagern nach dem Mund reden.
Anstatt Millionen für die Forschung an Biospritt, synthetischem Spritt oder Wasserstoff auszugeben wäre die Unterstützung bei der Batterieentwicklung wesentlich sinnvoller. Vor allem müsste man unbedingt den Druck auf die Autoindustrie erhöhen und sie mit knallharten Abgasgrenzwerten zu ihrem Glück zwingen. Wenn sich der Verbrenner nicht mehr rechnet, kommt das Akku betriebene E-Auto ganz von selbst.
150kW meint
„wäre die Unterstützung bei der Batterieentwicklung wesentlich sinnvoller. “
Von VW, BMW und Bosch weiß man das sie da aktiv sind.
Skodafahrer meint
In den nächten 10 Jahren wird es eine Fernsehwerbung geben die zeigt wie ein Elektroauto an Tankstellen vorbeifährt, an der die Benzin-Fahrzeuge tanken müssen weil deren Tank leer ist.
Wir wissen nur noch nicht wann.
Nicko_e meint
„in den nächsten 10 Jahren ?“….
https://www.youtube.com/watch?v=X-MLF3Yo0UU