Der Paketdienst Hermes und das Technologie-Start-up Starship Technologies haben testweise die Paketzustellung per Roboter begonnen. Die Starship-Roboter verkehren bereits in Hamburg auf Kundenbestellung zwischen Hermes PaketShop und Haustür, beliefert werden ausschließlich registrierte Testkunden.
„Der Teststart in Hamburg ist für uns ein Meilenstein. Nie zuvor haben uns Roboter in der Paketzustellung unterstützt. Und auch wenn das Projekt natürlich noch in einer sehr frühen Pilotphase steckt: Der testweise Einsatz von Starship-Robotern gibt schon heute einen faszinierenden Einblick in die Logistik der Zukunft“, sagte Frank Rausch, Chef von Hermes Deutschland.
Während des aktuellen Pilottests setzt Hermes fünf der Starship-Zustellroboter ein, um im PaketShop hinterlegte Sendungen zum Empfänger zu bringen. Im Normalfall müssen solche Sendungen persönlich abgeholt werden. Dank der Roboterzustellung können sich Testkunden diesen Weg nun sparen und auf Wunsch einen Roboter damit beauftragen, die Sendung an die Haustür zu bringen.
Jeder Starship-Roboter transportiert bis zu zwei kleinere Pakete (bis zu 35x34x15 cm) in einem sicher verschlossenen Fach, das vom Kunden nur über einen individuellen Öffnungslink entriegelt wird. Den Link erhält der Kunde kurz vor Ankunft des Roboters per SMS.
Klassische Zustelltouren, bei denen Hermes-Boten z.B. Online-Bestellungen oder Privatpakete direkt vom Absender zum Kunden nach Hause liefern, ersetzt der Starship-Roboter aber noch nicht. Arbeitsplätze werden somit nicht abgebaut. Vielmehr installiert Hermes mit dem Zustellroboter einen neuen Service, der den Paketempfang weiter vereinfachen soll.
Ständiger Kontakt zur Leitzentrale
Alle eingesetzten Roboter sind während des Betriebs zu jeder Zeit live mit einem Operator in der Leitzentrale von Starship verbunden, der alle Fahrten überwacht und bei Bedarf sofort eingreifen kann. Zusätzlich wird jeder Roboter von einer Begleitperson überwacht. Diese hält dauerhaft Kontakt zur Leitzentrale, kontrolliert den Fahrweg, beantwortet Fragen und kann im Notfall vor Ort sofort eingreifen. Ein Starship-Roboter ist also momentan noch nicht 100-prozentig autonom. Dank GPS und eigener Lokalisierungstechnologie lässt sich die Position des Fahrzeugs konstant bis auf einen Zoll exakt zurückverfolgen.
Zustellroboter von Starship fahren ausnahmslos auf Fußwegen und maximal mit Schrittgeschwindigkeit. Radwege und Straßen werden nur nach vorheriger Prüfung der Begleitperson und Freigabe der Leitzentrale gekreuzt. Nahende Hindernisse erkennt der Roboter dank der eingebauten Kameras und Sensoren eigenständig und stoppt sofort. Zwischenfälle gab es in den bisherigen Tests Hermes zufolge nicht, weder bei den ersten Fahrten in Hamburg noch in einer der anderen Teststädte von Starship, darunter London, Washington und Tallinn/Estland.
„Wenn die entsprechenden Genehmigungen erteilt werden, halte ich es für denkbar, im Jahr 2018 in fünf bis zehn Städten die Zustellung per Roboter zu starten“, sagte Hanjo Schneider, Logistikchef bei Otto und Hermes, einem Medienbericht zufolge. Ziel sei es, dass die Starship-Roboter in mittelfristiger Zukunft zehn Prozent der Paketzustellung des Unternehmens abwickeln.
EcoCraft meint
Gute Idee. Aber mir kommt der Roboter etwas klein vor…
Also das Schuhpaket von zalando meiner Freundin (auch wenn Sie nur ein Paar bestellt – ich weiß, totoal untypisch für Frauen) würde wohl das Ladevolumen sprengen.
Auch die meisten Amazon Kartons sind größer, selbst wenn man Kleinigkeiten bestellt.
J. Becker meint
Wie gut, dass es gar keine Ganoven gibt, so ein unbegleitetes Gefährt nicht beklauen, und keine Vandalen, die es in den nächsten Graben schmeißen.