Stefan Sommer, Chef des Autozulieferers ZF, sprach mit dem Manager Magazin auf dem Bochumer CAR-Symposium unter anderem über Elektromobilität, autonomes Fahren und Batteriefabriken in Deutschland. Das Unternehmen, das vor allem für seine Getriebe bekannt ist, soll sich „nicht weg von Getrieben und hin zum autonomem Fahren verändern“, so Sommer. Vielmehr wolle ZF die „traditionellen Produkte mit den neuen Technologien intelligent vernetzen und ergänzen“.
Die Elektromobilität ermögliche „neue Fahrzeugarchitekturen“, öffne damit „das Feld für automatisiertes Fahren und bietet neue Innenraumkonzepte“, so der ZF-Chef. „Gleichzeitig brauchen wir auch beim autonomen Fahren viele innovative aktive und passive Sicherheitssysteme. Denn bei der Sicherheit wird auch in Zukunft niemand Kompromisse machen“, sagte Sommer. „Die Welt, in der sich alle Autos vollautomatisch bewegen“, werde es „noch Jahrzehnte nicht geben“.
Die gesamte Industrie bereite „sich im Augenblick darauf vor, ab 2023 Elektrofahrzeuge im Volumensegment anzubieten“. ZF sei „als Zulieferer mit eingebunden“ und bereite sich „auf die Produktion in einer Größenordnung zwischen 20 und 30 Prozent des gesamten Neuwagenabsatzes vor“.
„Langsamer Übergang“ zur Elektromobilität
„Weltweit betrachtet“ werde es „einen langsamen Übergang“ zur Elektromobilität geben. Der Plugin-Hybrid als „Brückenlösung“ werde „noch zehn bis 20 Jahre Verwendung finden“. Das „Problem“ des Wandels in der Branche seien aber „nicht nur die Arbeitsplätze“, so Sommer: „Wo solche Umbruchs-Technologien stattfinden, werden auch die Karten neu gemischt. Es kommen viele neue Spieler hinzu, etwa aus Asien“.
Eine Produktion von Batteriezellen in Deutschland hält Sommer für schwer vorstellbar. Batterien herzustellen sei „sehr energieintensiv“, und die Energiewende mache Energie „sehr teuer“. Das mache „es schwer, Batterien in Deutschland wirtschaftlich wettbewerbsfähig herzustellen“.
Günther Huck meint
„Eine Produktion von Batteriezellen in Deutschland hält Sommer für schwer vorstellbar. Batterien herzustellen sei „sehr energieintensiv“, und die Energiewende mache Energie „sehr teuer“. “
Ein verkorkstes Denken!
Anstatt die Chance zu sehen mit Überschuss-Strom, der derzeit oft „verschenkt“ werden muss einen neuen Markt aufzubauen, ein dauerndes „Gejammere“ um ja in den derzeitigen „goldenen“ Geschäftsfelder weiter verdienen zu können.
Eine Batteriefabrik lässt sich direkt, ohne Altlasten, an den Orten mit hoher (Wind)Stromproduktion aufbauen, eine einmalige Chance ohne auf Altlasten Rücksicht nehmen zu müssen.
Können diese „Top“-Manager!? nicht mal eine Schulungs-Exkursion nach Kalifornien zu Elen Musk machen?
Enrico Wassermann meint
Heute grad bis Februar 2019 noch mal TÜV für meinem Verbrenner bekommen. Dann warten auf den Tesla 3 ?
Mike meint
Und immer wieder das gleiche Lied…..!
Elektromobilität, ja…..aber es wird noch sehr lang dauern…..und wir werden noch sehr gut am Verbrenner verdienen ;)
Boaah, ich bin so froh das es Firmen wie Tesla,Renault,Nissan,etc. und die vielen Startups gibt,….die der deutschen Industrie zeigen das es auch schneller geht;)
flip meint
Der Strompreis ist historisch niedrig. Eine Batteriezellproduktion aus diesem Grund zu verneinen ist daher Blödsinn. Fehlendes Know-how, weit entfernte Zulieferer und neue notwendige Lieferketten in Kombination mit dem ungewissen Bedarf an Batteriezellen machen die Fertigung in Dtl. aktuell wenig schmackhaft. Das ist die Wahrheit und nicht der Strompreis.
SEDE meint
Strompreis für Großabnehmer zwischen 3 bis 5 Eurocent ( Einkauf in Leipzig an der Energiebörse), in Europa der Preiswerteste Strom und Weltweit mit führend, aber das Märchen der TEURER Energiewende wird hier auch noch bedient. Stefan Sommer hat seine Hausaufgaben nicht gemacht…….
"ELMO" meint
Doch, doch, er hat seine Hausaufgaben gemacht, denn er hat gesagt, was die Leute hören und glauben sollen.
Dass die neuen Energien eigentlich billiger sind und die Wende durch die Altlasten Kosten verkraften muss, weiß er vermutlich auch.
berndamsee meint
Ja, der Strompreis ist historisch tief. Dies ist also kein Killerargument.
Die Wahrheit ist die Lustlosigkeit der deutschen Autoindustrie an der eMobilität! Heisst, es gibt keine Visionen und Abnahmevorgaben für die Zell-Produktion der Zukunft. Alle wollen noch ihre Verbrenner verkaufen, nach dem Motto: Hinter mir die Sintflut!
Man/frau könnte meinen, sie haben schon aufgegeben bevor sie überhaupt losgelegt haben. In Deutschland sind sie Ankündigungsweltmeister, können alles besser, wissen alles besser … und werden denen, die derzeit führend sind in diesem Sektor schon noch zeigen, wo es lang geht!
Bin mal gespannt, wer wem zeigen wird, wo es lang geht!
Es bleibt spannend!
Daniel meint
Der Plugin-Hybrid als „Brückenlösung“ werde „noch zehn bis 20 Jahre Verwendung finden“.
20 Jahre?! Wenn sich der Herr hier mal nicht gewaltig täuscht….
Michael L. meint
Nö, er hat schon recht – Es wird ungefähr 20 Jahre dauern bis die Plugin-Hybride aus dem Straßenbild verschwunden sind ;-)
sagrantino meint
Und viele Firmen in Autoland D wohl auch. Dieses scheuklappenhafte Wiederholen von wegen „Brückentechnologie“ Plug-in klingt wie das Singen kleiner Kinder im Keller – vor Angst.
Jensen meint
Wenn man mal tatsächlich von ca. 20 Jahren als Restlaufzeit für die Plugin-Hybrid-Fahrzeuge ausgeht, müsste man in einer recht kurzen Zeit aufhören, diese Autos zu produzieren. Das dürfte der Herr von ZF aber wohl kaum meinen. Dem überwiegenden Teil der Automobilindustrie geht es in erster Linie darum, weiterhin so lange, so viele als möglich Fahrzeuge mit Verbrennungsmotoren in den Markt zu bringen, um so u.a. auch die gigantischen Handelsspannen bei den Ersatzteilen weiter zu sichern.