„Ich glaube, dass im Zeitalter von Elektromobilität und Digitalisierung weniger Leute mit dem Autobau beschäftigt sein werden“, sagte Volkswagens Personalvorstand Karlheinz Blessing der Deutschen Presse-Agentur (DPA). Mit steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos werden voraussichtlich Jobs in den Fabrikhallen der Autohersteller wegfallen, so der Manager.
„Legen Sie mal einen Elektromotor neben einen hochkomplexen Verbrenner“, erklärte Blessing der DPA. „Dann sehen Sie: Einen Elektromotor zu bauen erfordert deutlich weniger Aufwand.“
Der Wegfall von Jobs dürfte demnach aber auf andere Weise zumindest zum Teil abgefedert werden. Durch den höheren Anteil von Software und Elektronik im Auto entstünde zum Beispiel in diesen Bereichen eine höherer Fachkräfte-Bedarf. Diese wolle VW „nicht nur in Deutschland, sondern weltweit“ finden, sagte Blessing. Der Autoriese, weltweit die Nummer eins bei den Verkaufszahlen, will „Wolfsburg zur Modellstadt für Digitalisierung und Elektromobilität machen“ und zum „Magnet für Hightech- und IT-Experten“, so VWs Personalchef weiter.
VW prüft Zellfertigung „intensiv“
Auch das Thema Zellfertigung für Elektroauto-Batterien sei noch nicht vom Tisch. Eine große Batteriefabrik koste zwar „viel Geld“ und schaffe „nicht unbedingt viele Arbeitsplätze“. Trotzdem prüfe VW „das Thema intensiv.“
VW will im sogenannten Zukunftspakt zwischen Management und Betriebsrat bis zum Jahr 2025 bis zu 23.000 Jobs in Deutschland bzw. bis zu 30.000 Jobs weltweit sozialverträglich abbauen und dabei keine betriebsbedingten Kündigungen aussprechen. Vielmehr würden die Jobs ausscheidender Mitarbeiter nicht mehr nachbesetzt werden. An anderen Stellen sollen neue Arbeitsplätze entstehen. Für Software-Entwickler zum Beispiel sollen 9000 Stellen geschaffen werden.
Tim Dorsemagen meint
Etwas zu einfach, den Personalabbau mit der Elektromobilität zu begründen finde ich. Die Automatisierung in der Industrie (4.0) schreitet unaufhaltsam voran und wird in jeder Branche Stellen kosten . Die E-Autos als Sündenbock zu verwenden ist reiner Populismus auf Bildzeitungs Niveau. VW hat durch den Abgasbetrug den Ruf der gesamten deutschen Industrie nachhaltig beschädigt. Nach dem verpassten Anschluss an die Handyproduktion und dem Abwandern der Solarbrache droht nun auch noch ,den technologischen Anschluss an die Zellproduktion zu verpassen. Ein weiterer milliarden schwerer Markt der wegbrechen kann.
Skodafahrer meint
Wenn man die Autoproduktion wirklich in Richtung Elektro bewegen will, dann kommt man mit einer Batteriefabrik wie der Gigafactory nicht weit.
Bei einer Jahresproduktion des VW-Konzerns jetz schon 10 Mio Fahrzeugen, PKW mit geschätzten 50kWh/Pkw = 500 GWh/a = eine Tesla Gigafactory sind 35Gwh/a kommt man über 14 Gigafactorys für den VW Konzern ohne Nutzfahrzeuge und Motorräder.