Im vergangenen Jahr sanken die durchschnittlichen CO2-Emissionen von Neuwagen in Deutschland um nur 1,1 Prozent auf 127,4 Gramm pro Kilometer – der geringste Rückgang seit den Abwrackprämienjahren 2009 und 2010. Das geht aus einer Untersuchung des Center of Automotive Management (CAM) in Bergisch-Gladbach hervor. In den vorherigen fünf Jahren gingen die CO2-Emissionen noch um jährlich 3,2 Prozent zurück.
Ein Grund für den Rückgang bei der CO2-Reduzierung ist der anhaltende Trend zu großen und schweren SUV. Deren Marktanteil stieg seit 2007 von 7,3 Prozent auf nunmehr 21,3 Prozent. Der durchschnittliche CO2-Ausstoß von SUV lag 2016 bei 132,5 Gramm pro Kilometer, der von Geländewagen sogar bei 162,8 Gramm pro Kilometer.
Ab 2021 dürfen die Neuwagenflotten der Hersteller in der EU im Schnitt nur noch 95 Gramm pro Kilometer betragen. Dabei gibt es CO2-Boni für Elektroautos. Während Anbieter wie Renault/Dacia, Toyota und Peugeot mit CO2-Emissionen zwischen 115 und 106 Gramm pro Kilometer vergleichsweise gut aufgestellt sind, haben andere Volumenhersteller nach wie vor mit hohen CO2-Werten zu kämpfen. VW kommt laut der Branchenzeitung Automobilwoche auf 123,6 g/km, Fiat, Hyundai, Ford und Opel erzielen noch höhere Werte.
Bei den Premiumherstellern fällt die CO2-Bilanz für 2016 unterschiedlich aus: Volvo steht mit einem durchschnittlichen Ausstoß von 126,8 Gramm CO2 pro Kilometer am besten da, gefolgt von BMW mit 127,6 Gramm. Bei Mercedes/Smart lag der Ausstoß dagegen bei 132,8 Gramm. „Eine unterdurchschnittliche CO2-Bilanz von Herstellern deutet insgesamt auf einen im Wettbewerbsvergleich ungünstigen Produktmix bzw. auf Defiziten im Bereich effizienter bzw. alternativer Antriebe und Leichtbau hin“, so CAM-Studienleiter Bratzel. Konkret bemängelt er eine „mangelnde Akzeptanz und Reife der Elektromobilität“.
Peter Wulf meint
Co2 Werte mögen gesunken sein , viel schlimmer sind in den Ballungszentren und Großstädten die vielen Dieselfahrzeuge die inzwischen ca.60%
Der PKW ausmachen und oft besonders bei SUV vertreten sind.
Dieselfahrzeuge fahren ausserdem bei Temperaturen unter 15 Grad mit ausgeschaltetem Reinigungssystem.
In Berlin sollen diese für ca.500 Tote verantwortlich sein die jährlich an Atemwegserkrankungen frühzeitig sterben. In Deutschland sind es jährlich 15 .000 . Man bedenke den Schaden der von unsern Politiker und Automobilindustrie als Bagatelle akzeptiert wird. Keiner unternimmt etwas dagegen. Wenn 1 Menschen
leben mit nur 200.000 € angerechnet würde sind das 3 Milliarden pro Jahr den das Sozialsystem/Staat /Steuerzahler verkraften muss. Weil unsere Verkehrsminister und Regierung von Lobby der Autokonzerne abhängig ist. Es gibt so viele Dieselfahrzeuge weil einige Menschen , Konzerne ca 10 ct /Liter gegenüber Benzin sparen wollen. Zusätzlich leidet stadtbevölkerung noch am autolärm Tags und Nacht. All dies könnte durch E Autos vermieden werden.
Leonardo meint
Wie es im Januar so kalt war, daß bei uns nicht mal Tagsüber die -10 Grad überschritten wurden, habe ich gemerkt, daß die Abgasreinigung bei allen PKWs anscheinend abgeschaltet wird.
Beim Stau an der Ampel hat es wieder gestunken wie in meiner Kindheit wenn Käfer, Escort und Kadett vor einem standen.
Da habe ich gemerkt:
Selber im Elektroauto an der Ampel ist scheiße….hinter einem Elektroauto stehen ist viel besser, da stinkts nämlich dann nicht.
Schreiber meint
weiß jemand ob die Hersteller die Werte über die gesamte Flotte an Modellen abrechnen müssen, oder über die gesamten Verkauften?
Also sprich Daimler erstmal egal sein kann, ob nur SUV verkauft werden, wenn sie Elektroautos im Programm haben.
"ELMO" meint
E-Autos im Programm zu haben reicht wohl nicht, in der entsprechenden EU-Verordnung geht es unter „Kernpunkte der Verordnung“ um den „… CO2-Emissionsdurchschnitt für alle neu zugelassenen
neuen Personenkraftwagen…“.
Gemessen werden soll dieser allerdings natürlich gemäß der Verordnung, die auf den NEFZ hinausläuft…
Und Händlerzulassungen sind (anders als Tageszulassungen) in diesem Sinne auch Zulassungen, und die kann der Hersteller natürlich „fördern“…
Starkstrompilot meint
SUVs sind ja so eine Sache. Einerseits sind sie eine übertriebene Materialschlacht, andererseits sind sie sehr beliebt. Welcher Hersteller kann es sich leisten, auf diesen Zug nicht aufzuspringen.
Also flux irgendwas elektrisches ins Programm und schon stimmt’s mit dem Flottenverbrauch wieder. Dass das elektrische Ding so grottenschlecht und dazu noch teuer ist, dass es niemand haben will, ist ja nicht entscheidend.
Cause die Regels sind die Regels.
Ich habe nichts gegen SUVs, sie gefallen mir sogar ganz gut. Aber sie müssen vollständig elektrisch angetrieben sein. Nur dann. Alles andere ist Steinzeit.
randomhuman meint
Da bin ich ja mal gespannt wie einige Hersteller von um die 130g heute auf 95g 2021 kommen sollen. Aber die Lobbyisten werden das schon regeln und sagen oh wir hatten nicht genug Zeit kann das nicht bis 2025 warten. Außerdem meckern die Lobbyisten dann wieder, dass die Kunden überhaupt keine E-Autos wollen und kaufen… Neja wenn die meisten keine ordentlichen E-Autos herstellen, dann können sie auch nicht verkauft werden oder was will ich mit einem Smart und 160km nach NEFZ. Ab in die Tonne.
EcoCraft meint
Das werden sie recht einfach schaffen. Sie werden einfach ein paar reine Elektroautos mit in das Sortmient aufnehmen. Auf die wirklich was taugen und verkauft werden ist dabei irrelevant für den Konzern. Hauptsache sie werden angeboten, dann werden ihre Werte mit in den Flottenverbrauch eingerechnet.
So „finanziert“ ja quasi auch der von Ihnen angesprochene E-Smart die S-Klasse bei MB. Dann interessieren auch die Absatzzahlen des kleinen nicht mehr, wenn man dadurch die Luxusschlachtschiffe im Programm halten kann.
randomhuman meint
Scheint wohl leider so zu funktionieren… Vielleicht wird das irgendwann mal anders gerechnet.
Fritz! meint
Ist mir auch ein Rätsel, warum da nicht nach tatsächlich verkauften PKW gerechnet wird. Und wenn der Kunde das E-Auto nicht kauft, dann muß der Hersteller eben was tun, damit es gekauft wird.
So wie in China, 20% der verkauften PKW pro Hersteller bis 2020 müssen elektrisch sein (wenn ich mich recht erinnere). So geht das, liebe EU/Bundesregierung!
Schreiber meint
Sind sie sicher, dass der Gesamtwert der Flotte enstscheidet, oder die Gesamtmenge der Verkäufe?
Dieser Autor spricht nämlich davon, dass die Verkäufe daran schuld wären:
http://www.zeit.de/mobilitaet/2017-02/sport-utility-vehicle-nachfrage-autobau-co2-aussstoss-diesel
Realist meint
Ist das nicht auch egal? Bzw. Bevor man sich darum streitet, sollte man nicht erst mal überprüfen, wie sich diese Angaben zusammensetzen?
Viel wichtigere wäre doch erstmal, dass überhaupt sachlich korrekte und realitätsnahe CO2 Ausstöße in diese Berechnungen mit eingehen. Damit meine ich den Realausstoß eines Fahrzeuges was schon 2-3 Jahre auf den Straßen unterwegs ist und nicht diese extra aufgesetzten und speziell bearbeiteten Testwagen die auf die Prüfstände vor Markteinführung gestellt werden um den rechnerisch minimalsten Wert zu erreichen.
#Dieselgate hin oder her. Aber diese Angaben sind mit Sicherheit bei allen Herstellern genau so „geschönt“ wie die Angaben zum Kraftstoffverbauch. Da liegen auch deutliche Unterschiede zwischen den Angaben in den Hochglanzwerbeflyern und dem Realverrauch an der Zapfsäule.