Der Mercedes-Standort im schwäbischen Untertürkheim hat sich die letzten Jahrzehnte darauf konzentriert, möglichst leistungsstarke und effiziente Verbrennungsmotoren zu bauen. Nun soll das Werk zum Kompetenzzentrum für E-Maschinen werden. Das sieht eine Standortvereinbarung mit dem Betriebsrat vor, die unter anderem den Einstieg in die Fertigung von Komponenten für Elektroautos beinhaltet.
„Im globalen Powertrain-Produktionsverbund von Mercedes-Benz Cars stellen wir uns auf die Zukunft ein und schaffen im Lead-Werk Untertürkheim die Basis für die Produktion zukunftsweisender Technologien. So stellen wir sicher, dass wir auch im neuen Zeitalter der Elektromobilität wettbewerbsfähig sind und unsere Zukunft selbst gestalten“, so Mercedes-Bereichsvorstands Markus Schäfer.
Im Untertürkheimer Werkteil Mettingen soll mit einem „E-Technikum“ ein neues Kompetenzzentrum entstehen, in dem Prototypen mit Elektroantrieb aufgebaut werden. „Das E-Technikum wird Anlauffabrik für künftige Schlüsseltechnologien“, teilte Mercedes-Benz in einer Unternehmensmitteilung mit. Zudem steige das Werk in Montageprozesse elektrifizierter Antriebsmodule und die Produktion von Komponenten für Elektrofahrzeuge ein.
Neben dem Ausbau der Elektromobilitäts-Entwicklung und -Fertigung werden in Untertürkheim auch in Zukunft in großer Zahl Verbrennungsmotoren gefertigt. Dazu ist ein weiter Kapazitätsausbau vorgesehen. Die Produktion von Motoren, Getrieben und Achsen bleibt demnach integraler Bestandteil des süddeutschen Standort.
„Das Mercedes-Benz Werk Untertürkheim geht aus einer Position der Stärke die Herausforderung der Elektromobilität aktiv an. Wir brauchen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Untertürkheim, um weiterhin in steigender Stückzahl und Spitzenqualität konventionelle Antriebe zu produzieren und gleichzeitig den Einstieg in die Elektrifizierung vorzubereiten“, erklärte der Standortverantwortliche des Werks in Untertürkheim, Frank Deiß.
Die aktuelle Vereinbarung ist die Fortschreibung des „Zukunftsbilds“ aus dem Jahr 2015. Dieses umfasst effiziente Verbrennungsmotoren, Plug-in-Hybridantriebe und lokal emissionsfreies Fahren mit Brennstoffzellentechnologie.
„Dieses Verhandlungsergebnis ist ein wichtiger Wegweiser in Richtung Zukunft. Es gilt, die Weichen für alternative Antriebe zu stellen. Wir wollen den elektrischen Antriebsstrang im Neckartal herstellen. Das Werk Untertürkheim produziert heute das Herz unserer Fahrzeuge. So soll es auch in Zukunft bleiben und dafür setzen wir uns ein“, so der Vorsitzende des Betriebsrats des Mercedes-Werk Untertürkheim Wolfgang Nieke.