Der Ölkonzern Shell will herkömmliche Tankstellen mit Ladesäulen für Elektroautos ausstatten. Zunächst sei „noch in diesem Jahr“ die Installation von Stromzapfsäulen in Großbritannien und den Niederlanden geplant, sagte der für Raffinerie und Vertrieb zuständige Manager John Abbott der Financial Times. Weitere Länder sollen folgen. Wie viele seiner Tankstellen Shell zu Elektroauto-Ladeplätzen aufrüsten will, ist noch offen.
Shell geht zwar davon aus, dass der Übergang von Verbrenner- zu Elektroautos noch Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird, registriert aber offenbar einen steigenden Bedarf an Elektro-Tankstellen. Abbott rechnet mit der größten Nachfrage nach Ladesäulen in städtischen Gegenden. Shell erhofft sich von dem neuen Service ein kleines Zusatzgeschäft im Gastronomiebereich seiner Standorte, da das Aufladen von E-Autos noch deutlich länger als das Tanken von Pkw mit Diesel- oder Benzinantrieb dauert.
Ölkonzerne nehmen Elektrofahrzeuge verstärkt als Gefahr für ihr Geschäftskonzept wahr. Der Autoverkehr ist einer der größten Verbraucher fossiler Brennstoffe. Ölmulti BP hat in seinem akuellen Jahresbericht zum sechsten Mal in Folge seine Langzeitprognose für erneuerbare Energien und Elektromobilität nach oben korrigiert. Statt 57 Millionen prognostiziert das Mineralölunternehmen nun weltweit 100 Millionen Elektrofahrzeuge ab 2035. Der Ölbedarf von Kraftfahrzeugen könnte dadurch von knapp 25 Millionen auf 15 Millionen Barrel pro Tag fallen.
Leonardtronic meint
Jede Tankstelle sollte als Ladesäule dienen können. Für den Anfang würde eine Schuko Steckdose mit 16A reichen. Kostet fast nichts und bringt enormen Schwung in die E-Mobilität. Bis es soweit ist fahre ich in meinem Peugeot Ion teilweise ein Stromaggregat (Inverter) spazieren damit ich im unbekannten Revier nicht hängenbleibe. Es ist zwar nicht schön mit Benzin aufzuladen aber immerhin besser als liegenbleiben.
kritGeist meint
„registriert aber offenbar einen steigenden Bedarf an Elektro-Tankstellen.“ – ahhh, willkommen in der Realität, BP & Star-Tankstellen waren aber schneller.
„Shell erhofft sich von dem neuen Service ein kleines Zusatzgeschäft im Gastronomiebereich“ – Das dürfte nicht nur eine kleines Geschäft werden, immerhin machen die jetzt schon den Hauptumsatz mit den Snacks, Getränken & weniger mit Tanken. Noch paar Solarpanels auf der großen Dachfläche + kleines Windrand, dann könnte man recht schnell den günstigen Strom verkaufen & sogar selber nutzen, man muss es nur wollen!
„Ölkonzerne nehmen Elektrofahrzeuge verstärkt als Gefahr für ihr Geschäftskonzept wahr“ – Das war von Anfang an das Problem, hätte man es als Potenzial erkannt & logisch die eigene Infrastrukur weiterentwickelt, wäre man schon (wirtschaftlich) weiter & könnten man den Öl-Verlust gegenfinanzieren.
lo meint
Verkauft uns Strom, Kaffee und Bröttchen und die fossile Soße geht in die Schwellenländer. WIN-WIN ;)
Fritz! meint
Noch größeres WIN-WIN wäre es, wenn KEINER mehr das Diesel und Benzin Dreckszeug verbrennen müßte. Das wäre wirklich ein Gewinn für alle (außer für BP, Shell und Co, aber um die ist es nicht wirklich schade…)