Eine interessante Debatte um Elektromobilität spielt sich derzeit in Mittelsachsen ab. Dort forderte eine Grünen-Kreisrätin, dass am Sitzungsort in Freiberg eine Elektroauto-Ladestation errichtet wird, damit sie die 65 Kilometer lange Fahrt von ihrem Heimatort Geringswald und wieder zurück in ihrem BMW i3 zurücklegen kann. Bisher greife sie dafür immer auf ihren zwölf Jahre alten Benziner zurück. Vor allem im Winter, wenn sie mit voll aufgedrehter Heizung nur 70 bis 80 Kilometer mit einer Akkuladung schafft, habe sie Sorge um die Reichweite.
„Ich bin etwas grün. Deshalb wollte ich gern eine innovative, umweltfreundliche Antriebstechnik ausprobieren – zumal ich zu Hausbesuchen vor allem auch auf Kurzstrecken unterwegs bin, wo ein Verbrennungsmotor ungünstig ist“, so die Grünen-Politikerin und Geringswalder Hausärztin Claudia Glanz. Mit ihrem Stromer sei sie bisher „sehr zufrieden“ und hoffe daher, „dass es mit der Ladestation klappt“. Der Landrat sicherte ihr zu, den Antrag zu prüfen.
Helga Wötzel meint
Hallo ,Freiberg hat doch mehrere Ladesäulen, zum Teil Sogar kostenlos. Ich gebe der Dame aber Recht das sich was tun muss gerade Richtung Annaberg/ Chemnitz.Wir fahren ab und zu mit unserem eigenen E-Auto von Coswig nach Annaberg,es ist aber in Annaberg nicht möglich unser Auto aufzutanken. (Seckdose ausgenommen).Es will auch keiner dem Strohm geschenkt haben, es gibt ja Möglichkeiten zur Abrechnung z. B. New Motion.Zu Hause hat unser Auto auch „seine Lsdesäule“, die übrigens auch anderen zur Verfügung steht.
Gisela meint
Vermutlich wird die Dame damit durch kommen, und sogar die Ladesäule einzig für sich alleine nutzen können. Das ist gelebte Demokratie! Und dann schimpfen die Leute über Auswüchse ala Trumpp oder AFD…
Thomas Wagner meint
Wenn Elektroautos tatsächlich den Durchbruch schaffen sollen, werden noch viele Ladesäulen an Orten gebaut werden, die ein gewisses Maß an Publikumsverkehr aufweisen. Dazu werden nicht nur Firmen, Supermärkte, Möbelhäuser oder Freizeiteinrichtungen gehören, sondern auch Landsratsämter.
Leider sind Elektroautos bei Parlamentariern aller Ebenen noch nicht besonders verbreitet. Deshalb freue ich mich über jeden, der solch ein Fahrzeug nutzt und sich für die dazu erforderliche Infrastruktur stark macht.
Ich würde mir wünschen, dass es in jedem Landkreis und jeder Stadt Politiker wie Frau Glanz geben würde, dann wäre die Ladeinfrastruktur schon ein ganzes Stückchen weiter ausgebaut !
Gisela meint
Was soll eigentich diese ständige Heulerei über fehlende Ladestationen?
http://www.goingelectric.de/stromtankstellen/
Selbst auf den Autobahnen haben wir teilweise alle 50 KM schon tripple Ladestationen! Stand 2016.
Augen auf machen bitte.
Duesendaniel meint
Was hat denn der Einsatz der Kreisrätin für eine richtige Sache mit den Verfehlungen der Wähler von Trump oder der AfD zu tun?
Erst rufen alle nach einer Vorbildfunktion unserer Politiker und wenn diese es dann sind, wird eine Neiddebatte gestartet?
Wenn diese ‚Dame damit durchkommt‘ hat sie meinen vollen Respekt und ich hoffe, dass möglichst viele Menschen es ihr nach tun, anstatt destruktive Auswüchse à la irgendwas zu zeigen. Dafür gibt es bei erwachsenen Menschen nämlich keine Entschuldigung.
Gisela meint
Es gibt sehr viele e-Mobilisten, die ihr Fahrzeug gerne auch auf der Autobahn nutzen möchten. Vereinfachte Bezahlmöglichkeit, ständige Verfügbarkeit etc. etc.
Entfernt. Bitte bleiben Sie sachlich. Danke, die Redaktion.
Gisela meint
Die Dame wird zur Not ihre Ladesäule einklagen. Da bin ich ganz sicher. Was das dann mit gelebter Demokratie zu tun haben soll, na bitte schön. Somit stimmt mein Vergleich oben mehr als eindeutig!
Gibt sogar Beamte, die haben ernsthaft ein Bett im Büro eingeklagen. Und Recht bekommen.
Blümchen meint
Es gibt auch mobile Ladegeräte die fast an jede Steckdose passen. Bis 32 Ampere. Da sollte es doch kein Problem sein das Fahrzeug nachzuladen. Man muss halt nur wollen nicht nur fordern.
Jürgen Baumann meint
Dann muss aber die Steckdose auch entsprechend abgesichert und ausgerüstet sein. Die meisten sind nur für Haushaltsgeräte geeignet und nicht für das stundenlange Laden konzipiert. Ein BMW i3 ist nur schwer als „Haushaltsgerät“ einzustufen.
Insbesondere ist darauf zu achten, dass die mechanische Belastung durch eine in-cable-box nicht zu gross wird. Die Steckdosen sind für 500 Gramm konzipiert. So eine Incable-Box wiegt aber schnell 2 kg. Das ist ein Problem, wenn die Steckdose höher als 1 Meter über Boden montiert ist.
Deshalb macht eine professionelle Ladestation schon Sinn. Alles andere ist Gebastel.
Gisela meint
JEDES Ladegerät mit einem Schükostecker lässt sich an JEDEM Haus laden. Da brennt nix durch! Das man das Ladekabel nicht auf Spannung und Gewichtsbelastung ausrichten muss, sollte man als Basiswissen voraussetzen.
Starkstrompilot meint
Tja, hätte Sie sich einen Renault Zoe gekauft, hätte Sie viel Geld gespart und die 130km hin und zurück wären auch im Winter möglich.
Aber man muss sich ja einen mittelmäßigen BMW rauslassen.
Obwohl das seit Juli 16 erhältliche Akku-Update auch ausreichen sollte.
Dann könnte Frau Glanz und der Landrat es dem Steuerzahler ersparen, an einer völlig sinnlosen Stelle eine Ladestation errichten zu lassen.
Grün denken ist halt gar nicht so einfach.
Herbie meint
Soviel Geld hätte sie gar nicht gespart.
Gisela meint
i3 ca. 36.000 Euro.
ZOE ab 19.000 Euro + 60 Euro Miete.
Es bedarf nicht wirklich ein Mathe Studium um eine Retabiltät für ein Fahrzeug was 3, max 4 Jahre gefahren wird, zu errechnen.
och so, beim ZOE gibts den 22 kw Lader im Packet dazu.
Herbie meint
Zoe kostet mit Batterie ca. 31.000€. Soviel gespart hat man da also nicht. Vor allem wenn man bedenkt, dass der i3 den deutlich stärkeren Motor hat.
Patrick meint
Und dann bitte noch kostenlos Strom tanken…was passiert denn wenn auch noch andere Mitarbeiter ein solches Auto anschaffen, wird dann für jeden eine solche Säule gebaut?
Eine solche Anfrage kann sich auch nur ein Beamter leisten…
Peter meint
Ich sehe das etwas zwiespältig. Zum Einen sollten wir die Lademöglichkeiten für e-Autos ausbauen, zum Anderen ist es bedenklich, wenn eine Kreisrätin auf Kosten des Steuerzahlers eine ‚private‘ Ladesäule bekommt. Die Ladesäule würde ich ihr nicht verweigern, aber sie sollte dann an einer öffentlichen für Jedermann zugänglichen Stelle stehen. Wenn sie dann während der Sitzung belegt ist hat sie Pech.
Das Beispiel zeigt aber auch, wie lächerlich mikrig die Reichweite des i3 ist. 65 km einfache Strecke ist ja nun wirklich keine Entfernung. Wenn man da schon weiß, dass man nicht mehr nach Hause kommt, sollte jedem klar sein, warum keiner diese teuren Autos haben will.
Jürgen Baumann meint
Ich habe auch mal auf lemnet.org geschaut. Es gibt 4 Ladesäulen in Freiberg. Die nächste liegt nach meiner Recherche allerding 1.4 km vom Sitzungsort am Schachtweg entfernt.
Allenfalls wäre auch die Frage: Kann der Sitzungsort verlegt werden oder kann ein anderer Sitzungsteilnehmer Frau Glanz allenfalls ab der Ladesäule mitnehmen. In Freiberg gibt es dazu auch noch einen öffentlichen Nahverkehr.
Aber gegen eine weitere Ladesäule ist natürlich nichts einzuwenden.
Diese wird wie ein WLAN ohnehin bald zur Normalausstattung eines Gebäudes oder Parkplatzes gehören.
Wännä meint
Die nächste öffentliche Ladesäule befindet sich ca. 500m vom Sitzungsgebäude entfernt (Betreiber:Stadtwerke, Typ 2).
Sofern sie Gehbehinderte ist, wäre ihr Wunsch nach einer Ladesäule vor dem Gebäude nachzuvollziehen.
Thomas Wagner meint
Die Säule ist zu diesen Zeiten nutzbar
Montag von 09:00 bis 16:00 Uhr
Dienstag von 09:00 bis 18:00 Uhr
Mittwoch von 09:00 bis 16:00 Uhr
Donnerstag von 09:00 bis 18:00 Uhr
Freitag von 09:00 bis 12:00 Uhr
Samstag geschlossen
Sonntag geschlossen
Nur zu den Öffnungszeiten des Kundenbüros verfügbar, da hinter dem Tor im Betriebsgelände installiert.
Position / Lage: Im Betriebsgelände der Stadtwerke Freiberg.
Zufahrt über Tor in der Straße „Eherne Schlange“.
Allgemeine Hinweise: Freischaltung durch Schlüsselschalter,
wenn abgeschaltet im Kundenbüro der Stadtwerke nachfragen.
Thomas Wagner meint
Tja, Daumen hoch für Frau Glanz !
Solche Politiker gibt es auch noch, die nicht nur labern sondern auch handeln !
Da kann jetzt der Landrat zeigen, ob er als Kreischef sich als Bremser oder Förderer der umweltweltfreundlichen Mobilität positioniert !