Der Schweizer Uhrenkonzern Swatch will Produzent leistungsstarker Batterien für Elektrofahrzeuge werden. Geschäftsführer Nick Hayek hat ehrgeizige Ziele für sein neues Projekt: Er strebt bis 2020 einen Umsatz von 9 bis 14 Milliarden Euro mit Akkus für Autos, E-Fahrräder, Elektro-Roller und Drohnen an. Großinvestoren kritisieren die Unternehmensstrategie, sie halten das Vorhaben für kostspielig und unrealistisch. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz der Swatch-Gruppe bei rund 8 Milliarden Euro.
„Wir wissen nur wenig über die Swatch-Batterie. Hayek ist bekannt für seine hochtrabenden Prognosen, die oft nur langfristig zustande kommen“, so Fonds-Manager Urs Beck. Er ergänzte: „Wenn er 10 sagt, weiß man, es könnten 5 werden“. Auch Investorin Carine Menache sieht die Batterie-Pläne kritisch und sagte: „Hoffnung ist keine Investment-Strategie“. Der ehemalige Swatch-Manager und Hersteller von Uhrenbatterien Paul Wyser betonte: „Der Fahrplan für diese sogenannte Superbatterie erscheint mir unrealistisch. Es ist unmöglich, innerhalb von nur drei Jahren von Null auf zehn Milliarden Umsatz zu kommen“.
Das Unternehmen wollte sich gegenüber Reuters nicht zu der Kritik der Investoren äußern. Ein Swatch-Sprecher verwies lediglich auf ein Interview seines Chefs mit der Schweizer Handelszeitung im Oktober. Darin sagte Hayek: „Wir warten nicht einfach ab, wir bleiben immer in Bewegung, es gibt keinen Grund unsere Strategie zu ändern“. Für die Entwicklung der Batterie-Technologie ist das Unternehmen Belenos Clean Power verantwortlich, an dem Swatch 51 Prozent hält. Das Vorhaben wird außerdem von der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich (ETH Zürich) unterstützt. Die ab 2017 geplante Großserienfertigung soll der chinesische Geely-Konzern übernehmen.
Swatch und Belenos arbeiten eigenen Angaben nach an Batterien der neuesten Generation mit höherer Energiedichte, längerer Lebensdauer, kürzeren Ladezeiten und mehr Sicherheit. Details gibt es bislang aber nur wenige. Leistungsfähige Akkus für Elektroautos gelten als attraktiver Wachstumsmarkt. Während deutsche Firmen sich noch zurückhalten, investieren Zulieferer aus Asien und US-Stromerbauer Tesla Motors bereits umfangreich in die Entwicklung und Produktion von Elektroauto-Batterien.
Purschika meint
Nun, der Herr Hayek sollte sich von den Belenos Schwätzern nicht so an der Nase herumführen lassen! Bis jetzt gibts noch keine einzige Batterie des neues Typs! Viel Bla Bla und theoretische Laborwerte… nur sind Theorie und Praxis eben zwei verschiedene Paar Schuhe ;)
Peter meint
Der Swatch-Akku aus China. So ein Schwachsinn! Da werden in Europa neue Techniken entwickelt, und anschließend gleich an die Chinesen verschenkt. Super Taktik.
Leonardtronic meint
Wenn die Autobauer in Europa so dumm sind. Die europäische Autoindustrie begeht einen Online Suizid vor unseren Augen weil sie an der stinkenden Technik kleben.