„Von wenigen Ausnahmen abgesehen zeigen die aktuellen Absatztrends derzeit noch ein geringes Interesse an der Elektromobilität“, so Stefan Bratzel, Professor am Center of Automotive Management (CAM), anlässlich einer neuen CAM-Studie über die jüngsten internationalen Verkaufszahlen von Elektroautos. Weil aber immer mehr Autohersteller in aller Welt immer mehr und immer bessere Elektroautos anbieten, sei voraussichtlich vom Jahr 2020 an „mit einem rasanten weltweiten Wachstum“ bei den Elektroautos zu rechnen, sagte Bratzel dem Handelsblatt zufolge.
Der Studie nach sind in China in diesem Jahr in den ersten elf Monaten bislang etwa 370.000 Elektrofahrzeuge (rein batteriegetrieben sowie Plug-in-Hybride) verkauft worden, im Vergleich zu 2015 haben sich die Elektroverkäufe damit fast verdoppelt und erreichen nun einen Marktanteil von 1,7 Prozent.
In den USA schafften Elektrofahrzeuge mit 133.000 Neuzulassungen ein Plus von 33 Prozent und stellen einen Anteil von 0,8 Prozent. In Europa setze Norwegen „seine Sonderrolle fort“ und komme bis Ende November 2016 auf mehr als 41.000 Elektrofahrzeuge, einen Marktanteil von fast 30 Prozent und ein Plus von 39 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, so Bratzel.
„Ernüchternde Bilanz“ in Deutschland
Für Deutschland spricht Bratzel von einer „ernüchternden Bilanz“: Die Verkaufszahlen sind trotz Einführung einer Kaufpreis-Prämie nur um zehn Prozent auf etwas mehr als 22.000 Fahrzeuge gestiegen, der Marktanteil liegt wie schon im Vorjahr bei 0,7 Prozent. Bratzel bezeichnet drei Gründe als entscheidend für den Misserfolg der reinen Elektroautos: die geringe Reichweite, die noch lückenhaft Infrastruktur zum Laden sowie der hohe Preis der Autos.
Dennoch prophezeit Automobilprofessor Bratzel einen „massiven Umbruch der Antriebstechnologien“. Angetrieben vom Volkswagen-Dieselskandal, vom Elektroboom in China und einer verschärften Umweltgesetzgebung stehe eine Trendwende zur Elektromobilität bevor. Beim CAM geht man davon aus, dass Elektromobile im Jahr 2025 einen Anteil von etwa 25 Prozent bei den Neuzulassungen erreichen. Fünf Jahre später sollen es bereits 40 Prozent sein.
Elektrofan meint
Mit ein paar Idealisten und vermögenden Umweltaktivisten ist es nicht getan. Nur 0,7 % der Pkw in Deutschland sind derzeit E-Autos. Es stimmt leider im Moment noch:
Zu wenige Modelle, noch zu teuer und – von Ausnahmen abgesehen – noch zu wenig Reichweite….
Nichtsdestotrotz wird es langsam, aber sicher besser, aber von der echten Massentauglichkeit ist das E-Auto leider noch weit entfernt.
Peter meint
Jaja, der Herr Autoprofessor. Wahrscheinlich liegt er ganau so falsch wie die Studien zum Öko-Strom.
Und wenn dann zu viele Elektroautos unterwegs sind, kann man die Stromsteuer erhöhen um die Ölmultis zuretten.
Herbert meint
Ne, lieber Experte. Der Umbruch ist bereits vollzogen. Nicht nur bei uns, kleiner Handwerksbetrieb, mit 6 Autos. Auch die Post hat selbst gehandelt. Alles ohne die haptik premium langweiler Schwätzer und Ankündigungsweltmeister. Ihr bekommt es einfach nicht in den Kopf, oder? niemand braucht etablierte Autofirmen um elektrisch zu fahren. Ich fahre vom Nordkap bis Barcelona mit meinem Tesla, in der Stadt mit einer ZOE… thats all. forget the stupid rest. is not interesting.
150kW meint
Ja wo sind sie denn die hunderttausenden Teslas auf den Straßen? Die muss man weiterhin mit der Lupe suchen, denn auch die sind immer noch nicht vergleichbar mit Verbrennern (viel zu teuer). Die anderen Fahrzeuge wie ZOE ebenso.
Ergo: Der Umbruch ist nicht vollzogen.