Hyundai will bei Elektromobilität und selbstfahrenden Autos vorangehen. Der südkoreanische Hersteller hat kürzlich die ersten beiden Ausführungen seines neuen Stromer-Trios Ioniq auf den Markt gebracht. In den nächsten Jahren sollen insgesamt 14 weitere elektrifizierte Fahrzeuge zu den Händlern rollen, darunter mehrere Langstrecken-Elektroautos. Hyundais zukünftige Modelle werden auch Selbstfahr-Funktionalität bieten, einen Ausblick auf die neue Technik gibt das Unternehmen derzeit auf der Los Angeles Auto Show mit dem „Ioniq Autonomous Concept“.
Der Technologieträger auf Basis des Ioniq soll auch im innerstädtischen Verkehr autonom fahren können und die Basis für eine neue Plattform für kostengünstige Sicherheitssysteme bilden. Kernstück des Ioniq Autonomous Concept ist ein in der Frontschürze untergebrachtes Laser-LIDAR-System, das den Bereich vor dem Fahrzeug in einem Winkel von 130 Grad überwacht.
Die insgesamt drei Laser-LIDAR-Einheiten sind laut Hyundai in der Lage, die genaue Position von Personen oder Objekten in der Umgebung des Ioniq zu ermitteln. Das Sensoriksystem des Selbstfahr-Prototypen beinhaltet Fernbereichs- und Mittelbereichsradar zur Abdeckung des Bereichs weit vor dem Fahrzeug, Seiten-LIDAR-Sensoren für die Überwachung der Umgebung neben dem Ioniq sowie ein Radarsystem am Heck.
Weiterhin kommen drei Stereokameras zum Einsatz, die Verkehrszeichen, Fahrbahnmarkierungen und die Signalisation durch Ampeln auswerten sowie Fußgänger in unmittelbarer Nähe erkennen. Via GPS wird die exakte Position des Fahrzeugs ermittelt. Dazu wird mit hochauflösendem Kartenmaterial gearbeitet, das genaue Daten über Fahrbahnbreite, Gefälle oder Steigungen, Kurvenradien sowie weitere für die Fahrt wichtige Angaben liefert.
Um die Technik des selbstfahrenden Ioniq möglichst unkompliziert zu gestalten, wurden in das Konzeptfahrzeug bereits vorhandene Sensorik- und Assistenzsysteme integriert. Darunter das in der Serie zum Einsatz kommende Radar für den Abstandstempomaten sowie die Kameras des Spurhalteassistenten. Das Hyundai Ioniq Autonomous Concept nutzt zudem im Markt erhältliche Fahrerassistenzsysteme wie Fußgängererkennung oder Querverkehrswarnung.
Hyundai will seinen Kunden einen nahtlosen Übergang vom autonomen Fahren hin zu aktivem Fahren mit Unterstützung durch Assistenzsysteme ermöglichen. Zu diesem Zweck ist ein eigenes Betriebssystem geplant, das den erforderlichen Rechneraufwand für die Verarbeitung der Sensordaten und die Steuerung des Fahrzeugs möglichst gering halten soll. Das Ziel ist eine „Low-Cost-Plattform“, die Selbstfahr-Technologie zu möglichst erschwinglichen Kosten für alle kommenden Hyundai-Modelle bereitstellt. Wann das System in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen wird, ist noch offen.
Oeyn@ktiv meint
Vor einigen Jahren hieß es, dass die Asiaten deutsche Techologien schamlos kopierten und im automobilen Bereich nahezu Zwillingstypen herstellten. So war es tatsächlich wohl auch. Heutzutage rate ich unserer verschlafenen Weltmeisterriege mit Beamtenmentalität dringend, umgekehrt das Selbe zu tun. Jetzt – sofort – am besten gestern.
kritGeist meint
Japan war da schon fast von Anfang an anders, zwar kopiert, aber direkt danach wieder verbessert (Kaizen-Strategie glaube ich) – deswegen sind sie techn. einige Jahres voraus!
Auch Hyundai hat sich fast still heimlich konstant weiter entwickelt & Stück für Stück verbessert & auch auf dem dt. Markt inzwischen gut positioniert :-)