Teslas drittes Großserien-Elektroauto Model 3 soll in knapp anderthalb Jahren den Massenmarkt für den US-Hersteller erschließen. Gemeinsam mit der Limousine Model S und dem SUV Model X plant Tesla, ab 2018 erstmals 500.000 Fahrzeuge pro Jahr zu produzieren – 2015 lag die Jahresproduktion erst bei 50.580. Mit fast 400.000 Vorbestellungen für das Model 3 ist das ehrgeizige Ziel bereits in greifbarer Nähe, einen noch größeren Erfolg erhofft sich Firmenchef Elon Musk jedoch von einem weiteren Stromer, der im Anschluss an das Model 3 in Produktion gehen soll.
Musk fasst seine Pläne für das vorläufige Tesla-Modellprogramm werbewirksam mit „S-3-X-Y“ zusammen. Nach Limousine Model S, Kompaktauto Model 3 und SUV Model X ist demnach ein Tesla Model Y vorgesehen, das in Form eines kompakten SUV-Crossover auf Kundenjagd gehen soll. Die Nachfrage nach einem solchen Elektroauto sieht Musk bei 500.000 bis zu einer Million Einheiten pro Jahr. Zum Vergleich: Audi hat im ersten Quartal 2016 rund 54.000 Stück seines Kompakt-SUV Q3 produziert.
Um tatsächlich massenhaft Käufer für das Model Y begeistern zu können, muss Tesla seine anhaltenden Produktions- und Qualitätsprobleme in den Griff bekommen: Das Model Y soll sich an dem Ende 2015 eingeführten Model X orientieren, das aufgrund seines komplexen Aufbaus deutlich später als vorgesehen und unter erschwerten Produktionsbedingungen auf den Markt kam. Die Kalifornier haben aber versprochen, spätestens zum Start des Model 3 alle Kinderkrankheiten beseitigt zu haben. Wahrscheinlich wird daher auch die neue, einfacher zu fertigende Plattform des kleinen Tesla als Basis für das Model Y dienen.
Tesla-Chef Musk ist zuversichtlich, in wenigen Jahren massenhaft Elektroautos absetzen zu können. Die Nachfrage nach dem Model X habe bereits früh gezeigt, dass rein elektrische Fahrzeuge in unterschiedlichsten Segmenten für großes Kaufinteresse sorgen können. Sobald die Produktion des Gelände-Stromers hochgefahren sei, werde sich dies auch in den Auslieferungen widerspiegeln, so Musk kürzlich. Das Model S zeigt bereits seit 2012, dass Elektroautos auch in hart umkämpften Märkten Erfolge feiern können: Im vergangenen Jahr verkaufte sich die E-Limousine in Westeuropa besser als die Mercedes S-Klasse.
Mr Moe meint
Also mir wäre ja ein Roadster lieber als „noch ein SUV“…
EVrules meint
Ansich teile ich die Aussage auch, jedoch denke ich, dass es aus dem Standpunkt der Nachfrage besser ist, elektrische SUVs anzubieten, die im Fahrzeugsektor bei Käufern attraktiver in der Nachfrage sind, als welche mit Verbrennern. Sportwägen spielen dagegen eine kleinere Rolle beim Absatz.
Fritz! meint
Der Roadster auf Basis des Model 3 kommt, wurde schon gesagt von Elon Musk und J.B.Straubel. Allerdings ohne konkrete Zeitangabe (die bei Tesla ja bisher mehr so eine Empfehlung war)…
orinoco meint
Ich hoffe mal schwer, dass Tesla auch noch die praktische Seite eines Autos sieht und künftig das KISS-Prinzip (keep it simple, stupid) mehr berücksichtigt. Beim Model X ist das wohl ziemlich daneben gelaufen. Ok, bei einem Luxusauto vielleicht nicht so tragisch und klein Elon wollte da sicher auch seinen DeLorean-Traum aus BTTF in einem richtigen Auto verwicklicht haben, aber wenn es um Massenproduktion geht und spätestens wenn die Asiaten anfangen Tesla zu kopieren, dann muss der Preis stimmen und man kann sich keine Extratouren mehr leisten.
Beim Model ≡ sind mir die Designer noch zu forsch unterwegs, vor allem mit der durchgehenden Heckscheibe, die einen brauchbaren Kofferraum quasi verunmöglicht.
Stefan Kaufmann meint
Sehr guter Kommentar orinoco. Kann dem zustimmen, obwohl mir das Model 3 sehr gefällt. Die grosse Herausforderung für Tesla wird sein den Vorsprung gegen die Konkurrenz verteidigen zu können. Denn wenn diese anfangen E-Autos a la Tesla zu produzieren dann wird das Umfeld sicher schwieriger. Eines kann man Tesla aber nicht nehmen. Sie waren die Ersten die das E-Auto für viele S-3-X-Y machten und es war (ist) Tesla der als Hersteller die Sparte massgeblich vorangebracht hat. Ich würde schon desshalb Tesla einem anderen Hersteller vorziehen wenn ich ein Auto in der Grösse des Model S, X oder 3 anschaffen würde.