Firmenchef Harald Krüger hat in einer Rede zum Jahresende einen Ausblick auf die Zukunft von BMW gegeben. Der Manager sehe das Unternehmen derzeit im Spannungsfeld „Tradition und Innovation“ und registriere technologisch „eine massive Dynamik“. Durch die Digitalisierung habe sich die Entwicklungsgeschwindigkeit mittlerweile „verdreifacht“. Außerdem gebe es immer mehr Megacities, „Umweltaspekte und Unsicherheiten in diesem Kontext nehmen zu“, so Krüger. BMW habe dennoch „ein klares Bild von der Zukunft“: „Alle fahren autonom. Alle fahren elektrisch. Alle sind bestens vernetzt“.
Anfang November feierte BMW einen Meilenstein von 100.000 elektrifizierten Fahrzeugen. 2017 sollen erstmals 100.000 Elektrofahrzeuge pro Jahr abgesetzt werden – so viele, wie in den drei Jahren zuvor. „Wir werden weiter in die Elektromobilität investieren“, bekräftige Harald Krüger. Er kündigte an, dass demnächst „Phase II“ der Elektrifizierungs-Strategie des bayerischen Herstellers starten werde: „Schritt für Schritt übertragen wir die Technologien von BMW i nun auf alle Konzernmarken, Baureihen und Modelle. Für 2019 habe ich einen MINI BEV angekündigt. Für 2020 einen rein elektrischen X3. 2017 kommt ein Plug-in-Hybrid des MINI Countryman, 2018 bringen wir den hochemotionalen i8 Roadster“. BMWs Elektroauto-Technologie der nächsten Generation soll dann 2021 der BMW i Next einführen.
Für die Zukunft geht Krüger von stetig steigenden Reichweiten von Elektroautos aus. Er will dennoch weiter auf einen Mix aus Verbrenner- und Hybridautos sowie reinen Stromern setzen. Die Fahrzeug-Architektur von BMW sei „extrem skalierbar auf eine breite Modellpalette“. Auch neue Architekturen sollen auf unterschiedliche Antriebsarten ausgelegt werden. „So können wir hochflexibel auf Veränderungen bei Nachfrage und Anforderungen reagieren“, erläuterte Krüger. Er sei stolz darauf, dass BMW mit Ausnahme von Batteriezellen alles rund um den Elektromotor selbst fertige. Ob es in Zukunft auch eine eigene Zellfertigung geben wird, ist noch offen.
BMWs Submarke für alternative Antriebe „i“ mit den Baureihen i3 und i8 verfolge derzeit als einziger Anbieter im Markt „einen 360 Grad Ansatz“, sagte der BMW-Vorstandsvorsitzende. BMW i sei „über die Fahrzeuge hinaus Keimzelle für erfolgreiche neue Mobilitätsdienst-leistungen und Geschäftsfelder. Das Geschäft der Mobilitätsdienstleistungen entwickelt sich rasant. Hier tummeln sich zahlreiche disruptive Wettbewerber. Wir nehmen das als Ansporn, uns weiter zu entwickeln“.
Über BMW i Ventures sollen in Zukunft gezielte Beteiligung an „jungen, schnell wachsenden Start-Up Unternehmen“ umgesetzt werden. Das Kapital der 2011 gegründeten Geschäftssparte habe man dazu zuletzt „deutlich erhöht und den Standort in das Herz des Silicon Valley verlegt“. Krüger kündigte an, die Mobilitätsdienstleistungen von BMW auszuweiten. Er betonte: „Wir investieren weiter in die Marke BMW i. Sie bleibt unsere Speerspitze für Innovationen“.
Fritz! meint
„BMWs Submarke für alternative Antriebe „i“ mit den Baureihen i3 und i8 verfolge derzeit als einziger Anbieter im Markt „einen 360 Grad Ansatz“, sagte der BMW-Vorstandsvorsitzende. “
Hmmm, ich hätte da jetzt nur Tesla genannt, aber wahrscheinlich haben die Oberen der deutschen Verbrenner-Hersteller da ihre eigene Sichtweise. So wie der Wiesmann, der immer wieder betont, die Deutschen seien „führend“ bei der E-Mobilität.
Manchmal frage ich mich wirklich, in welchem Universum die leben, bzw. was die rauchen…?
Matthäus meint
Schön wenn man den Nachsatz weglässt, der erklärt was damit gemeint ist. Gemeint ist damit nämlich nicht, einfach nur ein gutes Auto zu bauen, sondern sich im Bereich Mobilität breiter aufzustellen wie bspw. durch (steht auch im Text) „…neue Mobilitätsdienst-leistungen und Geschäftsfelder“. Beispielsweise mit CarSharing. Und nein, da kann man Tesla nicht mit meinen, die derweil auch die Autopilot Funktion für Dienstleister unterbinden ;)