BMW will an der Elektrifizierung seines Produktangebots festhalten, geht jedoch davon aus, über Jahre nur wenig Geld mit Elektroautos verdienen zu können. „Wir müssen einfach einmal durch das Tal der Tränen“, sagte Stefan Juraschek, Leiter Entwicklung Elektroantriebe, bei einem Treffen mit Medienvertretern an der BMW-Testanlage in München. Es sei demnach noch nicht ersichtlich, wie die vergleichsweise hohen Kosten der alternativen Antriebsart in absehbarer Zeit deutlich gesenkt werden können.
Der bayerische Hersteller erwartet, dass Batteriekapazität und -kosten bei Elektroautos bis auf weiteres eine große Herausforderung darstellen werden. So dauere es nach BMW-Schätzungen etwa sieben Jahre, bis die Ladekapazität eines Akkus verdoppelt werden könne. Dies sei vor allem deshalb problematisch, da der Trend „klar zu größeren Fahrzeugen mit mehr Reichweite“ gehe, so Juraschek laut der Welt. Zuletzt ist es den BMW-Ingenieuren allerdings gelungen, die Reichweite des seit 2013 erhältlichen City-Stromers i3 um 50 Prozent auf 300 Norm-Kilometer zu steigern. Demnächst steht ein weiterer Technologiesprung an.
BMW hat als einer der ersten großen Hersteller umfangreich in Elektromobilität investiert, zuletzt aber vor allem das Angebot an teilektrischen Plug-in-Hybrid-Modellen der Kernmarke ausgebaut. Angesichts der zunehmenden Elektroauto-Konkurrenz aus den USA und China sowie immer strengeren Abgasvorschriften will Firmenchef Harald Krüger demnächst konzernweit mehrere neue reine E-Autos auf den Markt bringen.
Bereits bestätigt sind ein vollelektrischer BMW X3 und ein Elektro-Mini. Bis Ende des Jahrzehnts könnte es zudem eine Elektroauto-Version des 3er geben. Auch neue Baureihen für die „grüne“ Submarke i sollen sich in Entwicklung befinden. Für spätestens 2020/2021 ist dann der Start der nächsten Generation von BMWs Stromer-Technologie anvisiert. Die Serienversion des Konzeptautos iNext soll dann mit ausreichend Elektro-Reichweite für die Langstrecke und moderner Selbstfahr-Funktionalität aufwarten.
kral meint
Haha die Bmw-Ingenieure hätten die Reichweite um 50% gesteigert. Schön das die Reichweite von der Batterie abhängt und sie das Teil zukaufen ?
Dr.M meint
Im Zusammenhang mit dem i3 von Tränen zu sprechen, das hat schon seine Berechtigung – das Design, die hinteren Türen und ganz sicher der Preis können einem schon die Tränen in die Augen treiben…. :-)
JuergenII meint
Stimmt, die Freudentränen!
Klasse Design, vor allem Innen, hintere Nottüren optimal wenn man nicht dauernd mit 3 oder 4 Leuten unterwegs ist, und der Preis? Es gibt teurere Fahrzeuge auf dem Markt, und man muss ja die Aufpreisliste nicht unbedingt plündern…
Sepplaut meint
Vollkommen richtig , Juergen !!! Das Gesamtkonzept des i3 ist weltweit einzigartig , angefangen bei der Produktion bis hin zur Materialwahl und der recycling-Fähigkeit . Und trotzdem ist er kaum teurer als vergleichbare E-Autos. Ich bin schon beim Sparen……..
eCar-Fan & TESLA-Fahrer meint
Ich persönlich finde auch, dass man über Geschmack bekanntlich streiten kann.
BMW produziert sehr nachhaltig.
Der i3 ist für den städtischen- und stadtnahen Betrieb konzipiert. Zunächst völlig konsequent. Hierfür ist die Reichweite auch völlig richtig, weil tag-täglich geladen werden kann. Der durchschnittliche Tagesbedarf dieser Klientel ist 30 – 50 Km.
Die Fahrzeuggröße zielt m.E. zudem eindeutig auf Zweitwagen-Fahrer, also Ehefrau mit Kindern. Da macht die Absenkung der hinteren Scheiben für die Sicht der Kleinen durchaus Sinn. Und dass die hinteren Türen für diese Kinder nur dann aufgehen, wenn vorne geöffnet wird, ist auch nicht unsinnig.
(Klar: Wenn ich einen Auto-Test mache und setzte einen 1,90m-Mann dort hinten rein, habe ich natürlich sofort etwas madig zu machen.)
Fabian meint
Oh ich bin entzückt von den bisweilen sehr objektiven Kommentaren. Das liest man hier selten.
Grüße, Fabian