Tesla sei mit dem Assistenz-System Autopilot „bis an die Grenzen der Sicherheit“ gegangen, kritisierte der Mobileye-Vorsitzende Amnon Shashua den Elektroauto-Hersteller und begründete so das Ende des Geschäftsverhältnisses mit den Kaliforniern nach einem tödlichen Unfall vor wenigen Monaten. Der Autopilot sei „nicht dafür ausgelegt, alle möglichen Unfallsituationen auf sichere Weise abzudecken“, sagte Shashua, dessen Unternehmen Sensor- und Kamera-Technik sowie die dazugehörige Software an Tesla lieferte. In einem Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters erläuterte er die Hintergründe, warum man die Zusammenarbeit mit Tesla auslaufen lies.
„Langfristig würde es den Interessen des Unternehmens und der gesamten Branche schaden, wenn ein Unternehmen mit unserem Ruf weiterhin damit in Verbindung gebracht wird, bei der Sicherheit derart bis an die Grenzen zu gehen“ Der Autopilot sei „ein Fahrerassistenzsystem und kein führerloses System.“ Allerdings: Letzteres hat Tesla auch nie behauptet. Und vielmehr stets darauf hingewiesen, dass die Fahrer dafür verantwortlich sind, die Hände am Steuer und das Verkehrsgeschehen stets im Auge zu behalten.
Leonardtronic meint
Wenn der gleiche Unfall vom Menschen verursacht wird ist wohl alles in Ordnung. Unfälle passieren nun mal auf der ganzen Welt. Aha, ein neuartiges Auto hat den Unfall verursacht. Wie skandalös wie konten die das nur tun.
Das erinnert mich an die Diskussion über den Sicherheitsgurt. Milionen Autofahrer wurden gerettet und wenn ein Autofahrer „dank“ Gurt zu schaden kommt dann ist der Gurt ein Teufelszeug und gehört abgeschafft.
Wie bei jeder neuen Technik finden sich Moralapostel mit ganz langem Zeigefinger. Gut das sie dann mit der Zeit vom Vergessen verschluckt werden.
Der Tesla ist dank Autopilot sicherer als die übrigen Autos. Das zählt. Punkt.
Tesla-Fan meint
Streit und gekränkte Ehre scheint mir viel eher plausibel für den Abbruch der Beziehung als plötzliche Sicherheitsbedenken.
Joshua Brown hatte bei seinem tödlichen Unfall im Mai ganz sicher Software von Mobileye in seinem Tesla.
In einem von Mobileye am 17.4.2016 veröffentlichten Video schmückten sie sich selbst noch mit dem Tesla als erstes „handsfree System“ und wie toll sie dort die Lane-Erkennung hinbekommen haben, selbst unter schwierigen Bedingungen…
https://www.youtube.com/watch?v=GCMXXXmxG-I
Für die Ungeduldigen – bei ca. 32:00 kommt die Scene.
Josef meint
Die Redaktion sollte hier nicht die Stellungnahme von Tesla vorenthalten.
Daraus geht hervor, dass MobilEye hier höchst unvollständig informiert. Tatsächlich war es wohl so, dass Tesla bereits an einem eigenen Produkt arbeitete, welches das Mobileye Produkt ersetzt. Dies führte zu mehreren Forderungen seitens Mobileye, denen Tesla nicht entsprach. Daraufhin brach Mobileye die Zusammenarbeit ab mit der Sicherheitsbegründung.
https://electrek.co/2016/09/15/tesla-vision-mobileye-tesla-autopilot/
„In late July when it became apparent to MobilEye that Tesla planned to use its own vision software in future Autopilot platforms, MobilEye made several demands of Tesla in exchange for continuing supply of first generation hardware, including:
– Raising the price of their product retroactively
– Demanding an agreement to extremely unfavorable terms of sale and
– Demanding that Tesla not use data that was collected by its vehicles’ cameras for any purpose other than helping MobilEye develop its products
– Requiring that Tesla collaborate on Tesla Vision and source future vision processing from them until at least level 4
When Tesla refused to cancel its own vision development activities and plans for deployment, MobilEye discontinued hardware support for future platforms and released public statements implying that this discontinuance was motivated by safety concerns.“
ecomento.de meint
Danke für den Hinweis. Mobileye hat bereits reagiert und ebenfalls eine neue Stellungnahme veröffentlicht. Mehr dazu in Kürze auch bei uns.
VG
TL | ecomento.de
Peter meint
Eine Ursache des Problems liegt in der irreführenden Bezeichnung „Autopilot“, was sinngemäss suggeriert, dass der Wagen von selber fahren kann. Er kann das aber nicht wirklich. Trotz aller nachgelieferten Erklärungen hätte dieser Name nicht verwendet werden dürfen, denn man richtet sich nicht nach den klügsten sondern den dümmsten Kunden. Und von letzter Sorte gibt es ja genug.
Landmark meint
Ja das ist im Prinzip richtig, der Name „Autopilot“ ist etwas irreführend, oder doch nicht? In der Luftfahrt gib es diesen Begriff auch. Aber jeder, oder besser fast jeder weiß, das der Autopilot im Flugzeug das Flugzeug nicht allein fliegen kann, sondern nur ein Assistenzsystem ist. Er kann Kurs, Höhe und Geschwindigkeit halten, aber der Pilot und CoPilot haben die Verantwortung.
Jetzt zum Tesla: Er kann der Straße ( Kurs) folgen , das Tempo halten (eine höhe gibt es ja hier nicht), aber der Fahrer hat die Verantwortung.
Hier geht es um die Verantwortung des Fahrers, warum wird versucht diese jetzt auf das Auto ab zu schieben.
Vor Jahren hat ein Fahrer eines Wohnmobils den Tempomaten eingeschaltet und ist dann nach hinten in den Wohnbereich gegangen. Nach dem Unfall sagte er: das er glaubte der Tempomat könnte das Wohnmobil autonom fahren und klagte gegen den Hersteller. Das Urteil kenne ich Leider nicht, aber war auch hier der Name falsch gewählt? Tempomat !!! :-)
an sich stimme ich Ihnen zu…..
besserwisser meint
Aber ich weiß es – der Kläger hat den Prozess gewonnen. Gehört zu den Klassikern der amerikanischen Rechtsprechung… ;-)
Wännä meint
Was die Bezeichnung/ Bedeutung/ Definition des Begriffs „Autopilot“ betrifft, so kann man das auch ganz anders sehen, denn sogenannte und bezeichnete „Autopiloten“ gibt es bereits seit 100 Jahren, zunächst in der Schifffahrt, später dann in der Fliegerei und nun auch im Automobil. Und alle Systeme machen im Prinzip das Gleiche (siehe auch https://de.wikipedia.org/wiki/Autopilot).
Nur wird hierzulande der Begriff „Autopilot“ all zu gerne mit „autonomem Fahren“ gleichgesetzt, was leider falsch ist.
Tesla bietet übrigens die Bedienungsanleitung des Model S für jedermann zum Download an. Würde man die Sicherheitshinweise alleine zum Gebrauch des Autopiloten aus dem Buch streichen, wäre es gefühlt wohl nur halb so dick. Wer diese nicht liest ist selber Schuld (wenn´s kracht).
Nebenbei kann ich aus eigener Erfahrung sagen, dass der Tesla Autopilot zumindest auf Autobahnen eine wirklich sinnvolle Unterstützung bietet. Man darf sie nur nicht überbewerten bzw. überschätzen (wie andere elektronische Helferlein auch).
JoSa meint
Find ich gut und nur gerechtfertigt. Aus meiner Sicht hätten Kraftfahrzeuge schon viel früher abgeschafft werden sollen. Das hätte vielen Menschen das Leben gerettet.
Wenn Leute ihren eigenen Grenzen und die des Fahrzeuges nicht kennen, und nach einiger Zeit die Gefahren verdrängen, sollte die Produktion von KFZs eingestellt werden.
Ich wollte mal was schreiben, dass etwa genau so viel Sinn macht.
Tim Dorsemagen meint
3000 Tote im Verkehr täglich! weltweit sind unerträglich. Autos werden deshalb aber nicht abgeschafft. Auch Krieg wird nicht abgeschafft. Beides brutale Realität. Neue Technik muss mit Rückschägen Leben.Tesla geht aggressiv vor, richtig. Aber sie verändern auch viel . Langfristig werden die autonomen Systheme Leben retten. In den 70ern gab es 20000 Tote auf deutschen Straßen im Jahr. Heute 3000 Dank Technik wie Grurt , Airbag, Abs usw. Die Zahl wird weiter sinken . Übrigens auch Rettungswagen sind KFZ. Diese sollte man besser nicht abschaffen, oder?
KingArtus meint
Sorry aber das ist doch Blödsinn.
Die Neue Technik, ein auto autonom fahren zu lassen, wird warscheinlich nie 100%tig sicher sein, aber soll man es deswegen einfach nicht machen?
teslas system, ist nichts anderes als ein Spurhalte assisten, ein abstandshalter und ein dynamischer Tempomat. Tesla hat die dinge die alle anderen schon achen einfach verbunden.
Im Übrigen mit der hardware vom Marktführer.
Ich glaube teslas Problem war zum einen der Name „autopilot“, an dem sich alle aufhängen. Und zum Anderen der Erfolg, denn das system scheint überraschend gut zu funktionieren.
Aber um es nochmal auf den Tisch zu Legen, wenn man sein auto alleine fahren lässt, so sicher wie es scheint, obliegt die Verantwortung immernoch dem Fahrer.
Hier muss einfach klar sein, das die Aufmerksamkleit eben dennoch da sein muss.
Mercedes hat in der Eklasse im Übrigen das selbe System!
JoSa meint
:D
Was habe ich losgetreten?
Mein Beitrag wollte ich eigentlich als Antwort (Spitze) auf Jens seinen Beitrag abschießen :)
Daneben geschossen :D
Sorry Jens
jens meint
Find ich gut und nur gerechtfertigt. Aus meiner Sicht ist und war der Autopilot Alphasoftware im Feldtestversuch an Kunden. Er verleitet einfach zu stark zum Kopfausschalten und abgelenkt werden. Meistens gehts ja anscheinend gut, aber wenn es dann mal kracht dann richtig. Als Kunde kann man ja wenigstens selbst noch entscheiden ob man dieses „Assistenzsystem“ nutzt, ganz im Gegensatz zum sonstigen Verkehr auf welchen diese Software dann losgelassen wird. Vondaher gute Entscheidung hier die Geschäftsverbindungen zu kappen (schlechte Presse ist im Sicherheitsbereich nunmal schlechte Presse und keine Werbung)
Landmark meint
Der Tesla Autopilot hat das getan was er sollte, den Fahrer unterstützt und entlastet. Bitte informieren Sie sich nochmal ganz genau über die Funktion des „Autopiloten“, es gibt auf YouTube sehr gute Videos dazu.
Der Unfall, jeder Unfall mit Todesfolge, ist einer zu viel.
Mobileye hat Tesla verlassen weil Tesla ein eigenes System enwickelt, deshalb wirft jetzt dieses Firma mit Dreck in Richtung Tesla.
McGybrush meint
Du bist also auch für die Abschaffung von Airbags, Gurten ABS, Beleuchtungseinrichtungen? Weil einen kleinen Prozentsatz können sie nicht retten. Beleuchtung wird übersehen. Menschen wurden schon aus Gurten geschleudert, Airbags scheinen bei den Toten ja überhaupt nicht zu helfen und dank ABS kann man auch mal etwas schneller fahren… sollte man meinen. Warum also ein Notbremsassistent.
Wenn er 10 von 100 fällen übersieht lohnt es sich Ihn gar nicht zu verwenden. Dann lass gleich alle 100 Fälle tragisch enden.
/ironie off
In einem gebe ich Recht. Als Assistenzsysten was nach dem Menschen erst in zweiter instanz reagieren sollte darf man die erste Instanz (den Fahrer) nicht noch ermutigen alles auf die Assistenzsysteme zu schieben. Sowohl vor und auch nach dem Unfall.
jens meint
Das ist das worauf mein Beitrag zielte: Der Autopilot ist kein Assistenzsystem mehr. Es reagiert nicht sondern agiert. Daher sollte es aus meiner Meinung heraus erst dann zum Einsatz kommen wenn 100% Sicherheit gegeben ist – denn wir Menschen neigen 1. dazu dem System den Fehler anzurechnen wenn es mal einen Fehler macht und 2. lassen wir uns gerne ablenken. Wenn nun ein selbst agierendes System unsere Aufgaben als Fahrer nahezu 100% übernimmt kann man fast dafür garantieren, dass 50% oder mehr Fahrer nicht mehr 100% Aufmerksamkeit investieren.
McGybrush meint
Ermutigen heisst für mich… Das ding darf in keinem Wortlaut mit „Auto…“ was als „Automatisch“ „Autonom“ Interpretiert werden könnte genannt werden. Alternativ müssen die Augen überwacht werden. Aber all dies sind keine Tesla only Probleme. BMW, Mercedes wird auch noch öfter in den Genuss kommen da sie Identische Systeme verbauen. Gleicher Leistungsumfang mit ähnlichen aber nicht gleichen Bezeichnungen. Nur ist die Presse da nicht so hinterher.
Heisst aber nicht das Tesla da was verkehrtes einbaut oder etwas was man still legen müsste. Ebenso sollten Assistenzsysteme in Fahrschulen behandelt werden. Sowohl praktisch als auch mit Theoretischen Negativbeispielen in Richtung Unfallrisiko mit Fallbeispielen. Von mir aus auch gerne Tesla.
Aber ich denke die Leute die mit einem Tesla und Aktivierten Autopilot einen Unfall bauen weil sie auf weiter Wiese irgendwo ungebremst reinfahren sind für mich die gleiche Kategorie Menschen die Lebewesen bei direkter Sonne im Auto lassen. In beiden fällen bedarf es nur kurze Selbsterfahrung um zu lernen. a) ich steig bei Hitze in einem Auto ein und weiss SOFORT auf Lebenszeit das nicht nur mir da war wäre sondern jedem Lebewesen. b) wenn ich 10km mit Autopilot gefahren bin weiss man trotzdem anhand das Fahrverhalten das man dem im Jahr 2016 nicht seinem Leben anvertrauen kann. Auch wenn er die 10km ohne Auffälligkeiten gemeistert hat. Das weiss man auch ohne Hinweis.
iwwr meint
Ihnen ist aber schon klar, dass die Dinger Automobile heissen. Also auch was mit „Auto…“. Trotzdem kommt niemand auf die Idee, dass das KFZ autonom fährt.
Wir haben hier ein Bildungs- und Verständnisdefizit . In der Bevölkerung und vor allem in vielen Pressebeiträgen. Oftmals wahrscheinlich sogar mit Vorsatz geschürt.