Mercedes-Vertriebschef Ola Källenius hat kürzlich den Start einer Tochtermarke für Modelle mit alternativem Antrieb ins Spiel gebracht. Ähnlich wie bei BMWs 2010 gegründeter Submarke „i“ könnten Hybrid-, Wasserstoff- und Elektroautos auf diesem Weg mit eigenständiger Markenbotschaft auf Kundenfang gehen. Nun wurde bekannt, dass Mercedes eine Reihe von Markennamen mit dem Kürzel „EQ“ markenrechtlich geschützt hat.
Konzernmutter Daimler hat in der Vergangenheit nur einige wenige Elektroautos auf Basis bestehender Modelle wie Mercedes B-Klasse oder smart fortwo auf den Markt gebracht, zukünftig sollen aber auch von Grund auf als reine Stromer konzipierte Modelle produziert werden. Mit den leistungs- und reichweitenstarken E-Autos wollen die Schwaben auf die immer größer werdende Konkurrenz von US-Hersteller Tesla Motors reagieren, dessen vollelektrische Premium-Autos weltweit immer mehr Abnehmer finden. Auch Porsche, Audi und Jaguar haben vor, hochwertige Modelle mit Elektroantrieb anzubieten.
Zuletzt wurde spekuliert, dass die neue Elektroauto-Sparte von Mercedes auf Abstand zu der bisherigen Markenführung des Traditionsherstellers gehen könnte. Das Kürzel „EQ“ lässt jedoch darauf schließen, dass auch die neuen E-Modelle innerhalb der regulären Produktpalette positioniert werden. Laut AutoExpress hat der schwäbische Hersteller alle verfügbaren Typenkennzeichnungen von EQA bis EQX reserviert. Darüber hinaus wurden „EQ inside“, „EQ boost“ sowie „Generation MEQ“ geschützt.
Das erste reine Batterie-Elektroauto von Mercedes könnte ab 2019 als „EQS“ als direkter Wettbewerber zu Teslas 2012 eingeführtem Model S auf den Markt kommen, gibt AutoExpress an. Die elektrische Oberklasse-Limousine wurde vor wenigen Monaten einem Facelift unterzogen und kommt bis zu 557 Norm-Kilometer weit. In Kürze dürften mit einer Batterieladung sogar über 600 Elektro-Kilometer möglich sein. Neben einer Limousine soll Mercedes auch ein Elektro-SUV planen, wie es Tesla mit dem Model X bereits seit Ende 2015 verkauft. Details zu den Elektromobilitäts-Plänen von Daimler soll es im Oktober beim Autosalon Paris geben.
Ein Unternehmenssprecher wollte sich auf Anfrage nicht zu den Berichten über eine eigenständige Elektroauto-Marke äußern. Fest steht, dass Mercedes sein Angebot an Stromern über die nächsten Jahre deutlich ausbauen will. Basis für die Elektrooffensive ist die modular aufgebaute und skalierbare Elektro-Plattform EVA (Electric Vehicle Architecture), die auch kleinere Modelle und SUV ermöglichen soll. Neben Elektro-Pkw mit großem Akku will Mercedes in Zukunft auch auf Wasserstoffautos setzen. Bereits im nächsten Jahr kommt der GLC F-CELL auf den Markt, der mit Hilfe von Wasserstoff elektrische Energie erzeugt. Darüber hinaus sind diverse teilelektrische Plug-in-Hybride mit größerer E-Reichweite vorgesehen.
Fritz! meint
Im Prinzip ein Schritt in die richtige Richtung. Zumindest habe ich das Gefühl, daß Mercedes Elektromobilität ernster nimmt als VW/Audi.
Aber warten wir mal den Herbst ab, ich bin gespannt.
Martin meint
2019 Wahnsinn! Die allererste A-Klasse gab es schon mit Brennstoffzelle. Nur leider nicht zum kaufen. Was für ein Fortschritt.
Mich würde mal interessieren, wieviele Menschen an den Folgen der Umweltverschmutzung von Mercedes Dieselabgasen gestorben sind. Man müßte die Hersteller direkt dafür verantwortlich machen. Den sie stellen diese Stinker schließlich her.
Dr.M meint
Hoffentlich wird EQ dann mit viel IQ gemacht….