Die 2017 neu startende Elektroauto-Rennserie Electric GT wird exklusiv auf Stromer von US-Hersteller Tesla Motors setzen. Als Basis dienen dabei die 400 bis 500 kW starken Varianten P85 und P85+, mit denen zur Premierensaison insgesamt zehn Teams um den Electric GT-Meistertitel fahren werden.
Die beiden Gründer der Serie Mark Gemmell und Agustín Payá erklärten, dass der Monaco ePrix 2015 der rein elektrischen Formel E ausschlaggebend für die Gründung der Electric GT gewesen sei. Im Rahmen dieses Events habe man entschieden, eine eigene Null-Emissions-Rennserie zu starten und auf diesem Weg Mobilität ohne Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu bewerben.
„Das, was die Initiatoren der Formel E zur Verbreitung von nachhaltiger Mobilität leisten, ist einfach fantastisch. Und meine Bewunderung und Anerkennung für Elon Musk und alles, was Tesla für die Verbreitung von nachhaltiger Mobilität tut, hat mich dazu bewogen, die Möglichkeit einer Meisterschaft mit dem Model S als Werbeplattform für Technologie-Innovationen, nachhaltige Entwicklung sowie die Abkehr von fossilen Brennstoffen in Betracht zu ziehen“, so Gemmell.
Nachdem sein Partner Payá die technische Eignung der Elektroauto-Limousine Model S für GT-Rennen bestätigte, sei sofort der finale Entschluss zur Realisierung einer neuen internationalen Motorsport-Kategorie gefallen. Man habe sich dabei für das Model S entschieden, da dieses „einfach eines der besten Autos überhaupt sowie mit Sicherheit eines der besten 100 % elektrischen Autos ist“.
Trotz des hohen Gewichts von mehr als zwei Tonnen sind die Macher der Electric GT überzeugt, dass das Model S „wie gemacht für den Rennsport“ ist. Die Gewichtsverteilung und „der erstaunlich niedrige Schwerpunkt“ sowie „unglaubliche Kurvengeschwindigkeiten“ und „nicht enden wollendes“ Drehmoment machen den Tesla demnach zu einem „großartigen Rennauto“.
Anstatt auf die noch stärkeren Allrad-Versionen des Model S als Basis für die Elektro-Renner der Electric GT zu setzen, werden vorerst exklusiv die Hecktriebler P85 und P85+ eingesetzt. Dies soll für ein möglichst spektakuläres Renngeschehen und somit gute Unterhaltung der Zuschauer sorgen. In Zukunft könnten laut Payá jedoch auch andere Fabrikate an der Electric GT teilnehmen.
Vorerst treten bei Electric GT zehn Teams mit zwanzig Fahrzeugen gegeneinander an. Die Serienversion des Tesla Model S soll für den Renneinsatz nur minimal umgebaut werden und die aktuellen Sicherheitsstandards des Automobilverbands FIA erfüllen. Neben einer Optimierung der Aerodynamik sind bei den Renn-Teslas Modifizierungen an Bremsen, Federung, Kühlung und Steuerung sowie eine Reduzierung des Gesamtgewicht vorgesehen. Antrieb, Batterie und Software sollen im Originalzustand bleiben.
Erste Prototypen der umgebauten Teslas werden Electric GT zufolge bereits auf Rennstrecken in Barcelona und Madrid getestet, die auch als Zentralen der neuen Elektroauto-Rennserie dienen werden. Der Start der Electric GT soll in Europa erfolgen, danach stehen Amerika und Asien auf dem Programm. Für die Saison 2017 sind insgesamt sieben Renntermine geplant.
Fipsi meint
Ich dachte die Teslamotoren können nur für eine begrenzte Zeit ihre Maximalleistung abrufen? Das ist steht im Widerspruch zu einem Renneinsatz. Vor allem da der Antrieb, Akku und Software im Originalzustand bleiben sollen. Wie soll das gehen?
ecomento.de meint
In den USA werden Teslas schon von einigen auf Rennstrecken eingesetzt:
https://youtu.be/zSsnBWTaLqw
Ob das Ganze wirklich als echter Motorsport bezeichnet werden kann, ist natürlich fraglich. Wahrscheinlich wird die electricGT vorerst wie die Formel E spezielle Regeln – z.B. kürzere Rennabschnitte – aufstellen, um die Rennen interessanter zu machen.
VG
TL | ecomento.de
Amperist meint
Bleibt zu hoffen, daß die Rennserie im Free-TV zu sehen sein wird, um eine breite Interessentenschicht zu erreichen