Die Daimler AG wird die nächsten Jahre auf eine eigene Batteriezellenfertigung für Elektroautos verzichten. Aufgrund „massiver Überkapazitäten“ am Markt seien Batteriezellen derzeit ein „Allerweltsprodukt“ und ein Einstieg in den Markt daher nicht wirtschaftlich, erklärte Daimler-Chef Dieter Zetsche laut Automotive News.
Zwar sei man vor „vier oder sechs Jahren“ noch davon ausgegangen, dass Batteriezellen in Zukunft äußerst rar und somit ein bedeutender Wettbewerbsvorteil sein würden. Mittlerweile gebe es aber einen enormen Kapazitätsüberhang. „Das dümmste was wir tun könnten wäre, diese Überkapazität weiter auszubauen“, so Zetsche.
Die mittlerweile eingestellte Zellproduktion der Daimler-Tochter Li-Tec habe zwar „die besten Zellen“ hervorgebracht, die Kunden hätten davon laut Zetsche wegen minimaler Qualitätsunterschiede jedoch nichts mitbekommen. Man habe damals zudem „viel zu hohe Kosten“ gehabt, da die Fertigung aufgrund zu geringer Verkaufszahlen des smart fortwo electric drive nie zufriedenstellend ausgelastet gewesen sei.
Daimler bezieht seine Batteriezellen mittlerweile von verschiedenen Zulieferern aus Asien und lässt sie beim Tochterunternehmen Deutsche Accumotive in Sachsen zu Batteriepaketen zusammenbauen. Zuletzt hatten die Betriebsräte einiger großer Autobauer und VW-Markenchef Herbert Diess den Aufbau einer Batteriezellenproduktion in Deutschland angeregt. Auch Tesla-Chef Elon Musk hat bereits Interesse an einer Zellproduktion in Europa signalisiert.
Zetsche zufolge sei derzeit allerdings noch unklar, mit welcher Technologie die höchste Leistung bei möglichst niedrigen Kosten realisiert werden könne. Niemand wisse, „welche davon für einen Durchbruch sorgen wird. Wir denken alle, dass allein für die Forschung drei bis fünf Jahre notwendig sein werden sowie fünf bis zehn Jahre, bevor es (die Zelltechnologie, d. Red.) im industriellen Maßstab zur Verfügung stehen wird“, prophezeite Zetsche.
Akkutechnologien der nächsten Generationen werden als entscheidend für den Durchbruch von Plug-in-Hybrid- und Elektroautos in den Massenmarkt angesehen. Nur durch effizientes Speichern von Energie bei möglichst kompakter Bauweise und geringem Gewicht können Elektroautos in absehbarer Zukunft hohe Reichweiten zu wettbewerbsfähigen Preisen bieten.
lenzano meint
also irgendwie verstehe ich das hin und her nicht – hier: Daimler investiert nicht
Dort: Daimler investiert in – http://www.emobilitaetonline.de/news/wirtschaft/2268-daimler-investiert-500-millionen-euro-in-zweite-batteriefabrik
Ok, Zellfertigung ist für die uninteressant aber Batteriefabrik erweitern wiederum doch?
Hm, weiß hier die eine Hand was die andere tut?
ecomento.de meint
Das kam wenige Stunden nach dieser Meldung rein (bringen wir morgen). Das Packaging sowie die technische Feinabstimmung will Daimler wohl weiterhin selbst übernehmen, nur den Aufwand und die Ausgaben für die Zellen sollen andere stemmen.
VG
TL | ecomento.de
GhostRiderLion meint
„…Zetsche zufolge sei derzeit allerdings noch unklar, mit welcher Technologie die höchste Leistung bei möglichst niedrigen Kosten realisiert werden könne…“
Übersetzt heißt das:
Mit welcher Technologie die größtmöglichsten Gewinne, ohne auf den Klimawandel rücksicht zu nehmen, zu erzielen sind und da ist und bleibt der Verbrenner unangefochten vorne!!!
Starkstrompilot meint
Wie wäre es mit einem Akku der Kreiselbrüder?
60kWh bei 240kg in 1,2qm, also 400km in einer 1m x 1,2m großen 0,1m hohen Batterie. Das passt in jeden Unterboden. Auf 80% geladen ist sie übrigens in ca. 15 min. Der Preis ergibt sich durch die Stückzahl.
Also nicht immer wild losforschen wollen. Erst mal gucken, was es schon gibt.
Schlaumeier meint
Das wäre unter Ihrer Würde, beim Kreisel zu Kreuze zu kriechen!
„Mercedes – Das Beste oder Nichts“ – momentan haben sie sich für das Nichts entschieden ;)