Bei Elektroautos haben zuletzt die Ankündigungen neuer, kompakter Stromer mit deutlich mehr Reichweite als bisherige Modelle die Branchennachrichten dominiert. Doch auch immer mehr Sport- und Luxusauto-Hersteller wollen in den kommenden Jahren verstärkt elektrifizierte Modelle auf den Markt bringen. Nach Audi, Bentley, Porsche, Maserati und Morgan könnte demnächst auch bei Ferrari ein neues E-Auto anstehen.
Mit dem Supersportler LaFerrari bietet der italienische Hersteller zwar bereits ein teilelektrisches Automobil an, der Hybridantrieb dient dabei aber nur zur Optimierung der Leistung in Grenzbereichen. In Berufung auf Patentanmeldungen aus dem letzten Jahr berichtet Autocar nun, dass Ferrari an einem Hybrid mit bis zu 50 Kilometer rein elektrischer Reichweite arbeitet. Der Antrieb soll für den Einsatz in unterschiedlichen Modellen ausgelegt sein.
Die Patentanmeldung beschreibt den Einsatz in einem Fahrzeug mit Frontmotor und Heckantrieb – was auf einen Elektro-Nachfolger des F12 Berlinetta schließen lässt. Autocar spekuliert jedoch, dass die spezifizierte Technologie auch für den Einsatz in Mittelmotor-Fahrzeugen geeignet wäre. In diesem Fall käme daher überdies das Modell 488 GTB in Frage – oder ein bisher noch unbestätigter neuer „Einstiegs“-Ferrari.
Neben der E-Maschine beinhaltet das Patent auch zwei im Fahrzeugboden untergebrachte Batterieeinheiten. Die Trennung der Akkus könnte ein Hinweis auf den geplanten Einsatz in Zweisitzer-Modellen mit beengten Platzverhältnissen sein. Um bei einem Crash die Sicherheit der Insassen zu gewährleisten, werden eine schützende „Matrix“ für das Batteriepaket sowie eine Vorrichtung zum Kappen der Stromversorgung in Notfällen aufgeführt.
Ferrari könnte mit einem in hoher Stückzahl gefertigten Hybridmodell gleich zwei anstehende Probleme lösen: Neben immer strengeren Emissionsgesetzen drohen den Anbietern spritschluckender Nischenmodelle in den kommenden Jahren vermehrt Fahrverbote in Innenstädten. Ein Hybrid mit ausreichend Elektro-Reichweite für die gängigsten Alltagsfahrten könnte hier Abhilfe schaffen.
Ferrari hat bereits Erfahrung mit Elektromobilität, da in der Formel 1 seit einigen Jahren mit Hybridantrieb gefahren wird. Die dafür entwickelte Technik wird bereits teilweise im LaFerrari eingesetzt. Da die Italiener ihre Sportwagen mit Straßenzulassung traditionell möglichst nah an den Boliden des hauseigenen Formel-1-Teams positionieren, ist ein hybrider Serien-Ferrari eigentlich schon überfällig.
Blackmen meint
Willkommen in der „Gegenwart“, nein Vergangenheit…! ;)