Während Teslas Model S mit bis zu 502 rein elektrischen Kilometern den Elektroautos der etablierten Autoherstellern nach wie vor davonfährt, hat Batteriehersteller und Autozulieferer LG Chem jetzt verkündet, Akkus mit knapp 480 Kilometer Reichweite liefern zu können.
LG Chem beliefert diverse große Automobilhersteller, unter anderem stellen die Südkoreaner die Speicher für Renaults ZOE und Twizy, Fords Focus Electric, Volvos V60 und XC90 sowie Chevrolets Volt und Spark EV. Mit den neuen, zwischen 80 und 120 kWh großen, Lithium-Ionen-Batterien von LG Chem bestückte Fahrzeuge könnten also schon heute dem Branchenprimus Model S Konkurrenz machen. Bislang ging man bei den Volumenherstellern von 2018 als Meilenstein für Batterien mit Potential für über 400 Kilometer Reichweite aus.
LG Chem hat die Neuigkeit im Rahmen einer Elektroauto-Fachtagung in Südkorea verkündet, wann die leistungsfähigen Speicher in Großserie gehen werden, wurde leider nicht verraten. Auch, ob es sich bei den angegebenen Kilometern um die im Alltag tatsächlich erreichbare Reichweite, oder nur um eine nach einem optimistischen Normverfahren realisierbare Strecke handelt, ist noch offen.
Bekannt ist, dass Chevrolets für 2017 angekündigter Elektrokleinwagen Bolt Batterien der nächsten Generation von LG Chem erhalten wird. Aufgrund der kompakten Maße des Stromers wird dessen Akkupaket jedoch möglichst klein ausfallen und im Alltag kaum mehr als die angekündigten 200 Meilen (knapp 320 Kilometer) ermöglichen.
Nach anfänglichem Zögern haben allerdings zuletzt die deutschen LG-Chem-Kunden Audi und Konzernmutter Volkswagen immer öfter von kommenden, rein elektrischen Modellen mit großer Reichweite gesprochen. Audis reine elektrischer „Tesla-Fighter“ Q6 e-tron wird passenderweise für 2018 erwartet und soll um die 400 bis 500 Kilometer Reichweite bieten.
Auch Porsche wird immer wieder in Verbindung mit einer sportlichen Limousine mit Elektroantrieb gebracht. Vor 2017/2018 ist aber mit keinem deutschen Elektroauto-Modell mit Reichweiten von über 400 Kilometer zu rechnen. Dann allerdings dürfte die neueste Batterie-Technologie von LG Chem serienreif sein und mit für das Premiumsegment ausreichend gesunkenen Herstellungskosten aufwarten.
Woswasi meint
Wenn das der Akku vom Volt ist, hat der aber sicher keine 80 – 120kWh.
Das Foto hat also nichts mit dem Bericht zu tun, oder? Also Symbolfoto?
ecomento.de meint
Richtig, es handelt sich um ein Symbolbild. Das hätten wir kenntlich machen sollen und haben das entsprechend nachgeholt.
VG
TL | ecomento.de
alex meint
Leute,ich kann eure fragen verstehen. Ich finde es viel wichtiger das ein Zulieferer solche nachrichten bringt.Klar kann man schon heute sowas machen,siehe Rimac und Tesla.
Trotzdem ist es eine Meldung die uns zeigt das es langsam weiter geht!
Die Elektromobilität kommt nicht von heute auf morgen,aber sobald die anfänglichen Probleme bereinigt sind,wird diese Thema schneller und heftiger über den markt schwappen als die meisten heute denken,da bin ich mir sicher!
Es kommen ganz neue Hersteller,dazu baut nicht nur Tesla eine Gigafactory. Die akkupreise werden fallen,und es werden mit den Jahren immer bessere sowie neue akkutechnologien kommen.
Der ball ist ins rollen gekommen,es ist nur noch eine frage der zeit wann er so gross und mächtig wird das die masse mit aufspringen wird!
thomasfm meint
Da sehe ich als genauere Aussage die von Markus Kreisel (Freistadt, OÖ, http://www.kreiselelectric.com). Der sagt es sei möglich mit aktueller Akkutechnik bei gleicher Baugröße und gleichem Gewicht eine Reichweite von realen 250 bis 300km zu erreichen. Durch bessere Leistungsdichte. Nun ja, der Ball liegt bei den Herstellern ;-)
Albert meint
Warum sollte der chevi bolt „nur“ 200 km schaffen wenn er mit 320 km beworben wird. Der chevi volt wird mit bis zu 80 km beworben und schaft teils deutlich mehr…
ecomento.de meint
Schreib- bzw. Denkfehler: „200 Meilen (knapp 320 Kilometer)“ sollte das Ganze heißen…
https://ecomento.de/2015/01/14/chevrolet-bolt-naias-2015/
Danke für den Hinweis – korrigiert!
VG
TL | ecomento.de
Elektroflitzer meint
Ist der abgebildete Akku nicht ein Volt bzw. Ampera Akku? Bildquelle?
ecomento.de meint
Richtig, das ist der Akku vom Chevrolet Volt (offizielles Pressefoto).
VG
TL | ecomento.de
K.Dangl meint
DIe etsprechende Akku Technologie gibt es. Aber die traditionellen Auto Hersteller wollen/müssen ihre alte Technologie so lang wie möglich verkaufen, weil E-Autos deren Geschäftsmodell radikal verändert. Tesla und Asiatische Hersteller werden spätestens 2017 Audi, VW, BMW usw. überrollen !
Andi meint
was für eine quatsch meldung wie von schlaumeier bereits erwähnt steht nirgends geschrieben wo der durchbruch oder die neuerung liegt, nehme ich vier von meinen zoe batterien habe ich auch 88kWh, die haben dan aber nirgends platz. der batteriehersteller hat auch keinen einfluss auf die killometerleistung sondern bloss auf den energiegehalt. also nochmals was kann die batterie besser als die heute verfügbaren?
ecomento.de meint
Die Neuerung liegt darin, dass ein offizieller Autozulieferer für Volumenhersteller seinen Kunden die leistungsstarken Batterien ab sofort anbietet. Würden diese nicht in aktuelle Modelle passen, würde dieses Angebot keinen Sinn machen.
Man sieht an Daimler, dass die etablierten Hersteller nicht von Teslas Batterie-Strategie überzeugt sind und auf ähnlich leistungsstarke Batterien aus eigener Herstellung oder von Zuliefern wie LG Chem warten.
VG
TL | ecomento.de
Schlaumeier meint
Solche Akku-Pakete könnten bereits heute gebaut werden, das ist kein Problem.
Der 85kWh Tesla-Akku wiegt 650kg und kostet -wird kolportiert- als Ersatzteil ca. 30-35000€
2 Stück davon ins Auto und gut. Wird aber viel zu schwer und zu teuer.
Was ist LG neues/besonderes gelungen?
Wurde die Energiedichte pro Kilo Akku verdoppelt?
Wurde der Preis pro kWh halbiert?
Das steht leider nicht im Artikel.
So hat der Artikel leider nur den Informationsgehalt des Wetterberichtes von gestern.
ecomento.de meint
LG Chem ist Zulieferer der großen/etablierten Hersteller, die bisher stets argumentiert haben, dass derartige Batterien noch nicht in Serienqualität zur Verfügung stehen.
Teslas Batterietechnologie funktioniert, wird aber von Unternehmen wie VW und Daimler als nicht ausgereift genug für die (Groß-)Serie erachtet. Wenn jetzt ein in der Automobilindustrie etablierter Zulieferer offiziell Batterien mit ähnlicher Leistungsfähigkeit anbietet, lässt das auf einen Durchbruch hoffen bzw. schließen.
Wie im Artikel erwähnt, hat LG Chem noch keine genauen Informationen bezüglich der Serienreife oder realen Reichweite bekanntgegeben, über die Herstellungskosten für Batterien wird in der Autoindustrie derzeit allerdings ohnehin meist geschwiegen.
VG
TL | ecomento.de
seb meint
80-120kwh sind echt mal mächtig, aber wahrscheinlich sind die packs nur für Luxus e-Autos die sich die masse nicht leisten können. So ein bezahlbaren 50kwh pack für nem Kleinwagen fänd ich mal eine echte Revolution…
Joachim meint
Ganz genau, 50 kWh u zuverlässige 250 km, besonders im Winter wären/sind optimal für kleinere Fahrzeuge wie die ZOE! Kommt bestimmt noch, also Geduld….