Besser spät als nie. Das scheint zumindest die Strategie von Volkswagen hinsichtlich Elektromobilität zu sein. Denn nach der Vorstellung von e-up!, e-Golf und bis zu 40 weiteren in Aussicht gestellten Modellen mit Elektroantrieb hält VW-Chef Martin Winterkorn nun sogar das erklärte Ziel der Bundesregierung, bis 2020 eine Million Elektroautos auf deutschen Straßen sehen zu wollen, für realisierbar.
Winterkorn nimmt jedoch auch Autos mit Hybridantrieb in seine Kalkulation auf. Ohne die Teilzeitstromer sei das Ziel dann doch zu hoch gegriffen. Das größte Marktpotential sieht der VW-Top-Manager dabei für Plug-in-Hybridautos, also für Fahrzeuge mit Verbrennungs- und Elektromotor, deren Batterien sich auch direkt an der Steckdose aufladen lassen.
Mit der Möglichkeit, bis zu 80 Kilometer elektrisch zu fahren und im Anschluss mit Hilfe eines Verbrennungsmotors Strecken von mehreren hundert Kilometern zurückzulegen, bieten Plug-in-Hybridautos einen mehr als praxistauglichen Einstieg in die Elektromobilität.
Der BMW i8 und der Porsche 918 Spyder sind in Deutschland wohl die derzeit prominentesten Plug-in-Hybrid’ler, mit Fahrzeugen wie dem Toyota Prius Plug-in Hybrid gibt es allerdings auch deutlich günstigere Modelle auf dem Markt.
Neuzulassungen Stand 2012
2012 waren unter den knapp 3 Millionen Pkw-Neuzulassungen in Deutschland nur rund 3.000 reine Elektroautos zu finden. Bis zur Million ist es demnach noch ein weiter Weg. Mit dem wachsenden Engagement von Volumenherstellern wie VW und auch BMW steigt aber auch die Wahrscheinlichkeit des Durchbruchs von Elektromobilität.
So erklärte der BMW-Entwicklungschef Herbert Diess dem Wirtschaftsmagazin Bloomberg gegenüber erst kürzlich, dass er 2020 einen Marktanteil von 5 bis 10 Prozent für Elektroautos für realistisch hält.